Immer mehr Elektrogeräte mit Lithium-Ionen-Batterien landen unsachgemäß im Gelben Sack. Laut dem BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V. kommt es dadurch in Deutschland jährlich zu über 10.000 Bränden in Abfallsortieranlagen. Rund 80 Prozent dieser Brände entstehen durch beschädigte Akkus – häufig in Smartphones oder Elektrozahnbürsten. Die geschätzten Schäden betragen etwa eine Milliarde Euro pro Jahr.
Ziel des Projekts DangerSort
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS will im Projekt DangerSort Brände durch Batterien in Recyclinganlagen verhindern. Entwickelt wird ein sensorbasiertes Sortiersystem, das kritische Akkus mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Röntgentechnik erkennt und automatisch aussortiert. Das System soll die Sicherheit in Abfallsortieranlagen erhöhen und das Recycling verbessern.

Ein Förderband transportiert den Abfallstrom unter einer Röntgenquelle hindurch, ähnlich wie bei Gepäckscannern. Eine unter dem Band angebrachte Kamera erstellt laufend Röntgenbilder. Eine angepasste KI, ursprünglich für autonomes Fahren entwickelt, erkennt darin versteckte Batterien. Mit präzise getakteter Druckluft wird das betroffene Material aus dem Strom entfernt.
Praxistest ab Juni geplant
Das System soll im Juni 2025 erstmals beim Entsorgungsunternehmen LOBBE getestet werden. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). DangerSort ist Teil des KI-Hubs Kunststoffverpackungen, in dem 51 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten – etwa in den Projekten KIOptiPack und K3I-Cycling.
Greentech für eine sichere Kreislaufwirtschaft
Mit dem Einsatz von KI und Röntgentechnik zeigt DangerSort eine neue Lösung im Bereich Greentech und ClimateTech. Ziel ist es, Risiken im Recyclingprozess zu verringern und eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft zu fördern.