Ein neuer Bericht von Forschern der Georgetown University, Epoch AI und der Rand Corporation zeigt, dass der Aufbau leistungsfähiger Rechenzentren für KI-Anwendungen in den kommenden Jahren extrem kosten- und energieintensiv werden dürfte.
Die Analyse von mehr als 500 weltweiten Projekten seit 2019 belegt, dass sich sowohl die Rechenleistung als auch der Energiebedarf und die Investitionskosten jährlich nahezu verdoppeln.
Rechenleistung und Energiebedarf jährlich nahezu verdoppelt
Ein führendes KI-Rechenzentrum könnte der Studie zufolge bis Juni 2030 etwa 2 Millionen KI-Chips enthalten, bis zu 200 Milliarden US-Dollar kosten und eine Leistung von 9 Gigawatt benötigen.
Zusätzlich verschlingen KI-Anwendungen enorme Mengen an Energie: Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass sich der weltweite Strombedarf für Rechenzentren bis 2030 auf 945 Terawattstunden verdoppeln wird – das entspricht dem aktuellen Energieverbrauch von Japan.
Rasante Zunahme des Energieverbrauchs
Beispielhaft zeigt sich die Dimension am neuen Rechenzentrum von xAI, das laut dem Spiegel rund 100.000 Nvidia-Chips mit jeweils 700 Watt Leistung einsetzen wird. Beim Training eines Modells entsteht ein Strombedarf von 70 Megawatt – vergleichbar mit der Leistung von 25 Windrädern. Berücksichtigt man die Netzwerkanbindung, verdoppelt sich dieser Verbrauch sogar.
Neben Strom verschlingen KI-Systeme auch Wasser: Laut einer Studie der University of California wird für eine einzige ChatGPT-Abfrage das Äquivalent einer Wasserflasche benötigt.

Technische Extreme: Strom- und Wasserbedarf auf Rekordniveau
Um diese Energiebedarfe zu decken, setzen einige Tech-Unternehmen zunehmend auf Atomenergie: So plant Google, seine KI-Rechenzentren künftig über kleine modulare Reaktoren zu versorgen. Auch Microsoft wird Energie aus einem wieder in Betrieb genommenen Reaktor in Three Mile Island beziehen, um seine KI-Projekte nachhaltig betreiben zu können.
Diese Entwicklungen machen deutlich: Der rasante Aufstieg der Künstlichen Intelligenz wird nicht nur technologische und gesellschaftliche Auswirkungen haben – sondern stellt auch eine enorme Herausforderung für Energieversorgung und Klimaschutz dar.