Schein und Sein: Banken, die besonders mit Nachhaltigkeit werben, vergeben häufiger Kredite an Unternehmen der braunen Industrie, sagt eine Studie von vier EZB-Ökonominnen für den offiziellen „THE ECB BLOG“ der EU.
Die Reporter haben haben von 2014 bis 2020 Nachhaltigkeits-Wwerbung mit der tatsächlichen Kreditvergabe von Banken in Europa verglichen – mit erschreckenden Ergebnissen: Im Durchschnitt vergeben Banken, die Nachhaltigkeit betonen, 4 % mehr Kredite für nicht nachhaltige Zwecke.

Green Banking sollte eigentlich für Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft sorgen
Banken spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung des Übergangs zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft: Angesichts der zunehmenden Besorgnis über nachhaltige Finanzierungen überwachen Aufsichtsbehörden und Anleger die Umweltinformationen der Banken genau.
Der ECB-Blog befasste sich mit einer entscheidenden Frage: Vergeben Banken, die scheinbar mehr Wert auf die Umwelt legen, auch umweltfreundlichere Kredite? Die Untersuchung zeigt, dass dies nicht der Fall ist.
Mehr noch, die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf eine ernsthafte Diskrepanz: Banken, die sich als umweltbewusster darstellen, vergeben mehr Kredite an braune Branchen als andere.
Was Banken sagen und wie sie handeln
Banken informieren ihre Stakeholder in der Regel in Investorenberichten über ihre Umweltinitiativen und -politik. Für die Recherche-Ergebnisse verwendeten die ECB-Blog-Reporter detaillierte Kreditdaten aus der Anacredit-Datenbank und kombinierten diese mit einer Textanalyse dieser Berichte und wertete knapp 1400 Investorenberichte und Pressemitteilungen von Bankenwebseiten aus den Jahren 2014 bis 2020 aus.
Wiederkehrende Muster in den Wörtern und Phrasen von Banken identifiziert
Dabei haben die Studien-Macher wiederkehrende Muster in den Wörtern und Phrasen identifiziert, die Banken üblicherweise verwenden, um ihr Umweltprofil darzustellen, und ein Wörterbuch mit Schlüsselwörtern erstellt.
Quellen: