Ein einfacher, aber effizienter Energiespeicher: Ein finnisches Greentech-Startup zeigt, dass Energiespeicherung auch ohne komplizierte Technik funktioniert. Das Unternehmen Polar Night Energy hat eine Sandbatterie entwickelt, die überschüssige erneuerbare Energie speichert und ein ganzes Dorf beheizen kann.
Wie funktioniert die Sandbatterie?
Die Batterie besteht aus einem sieben Meter hohen Stahltank, der mit 100 Tonnen Sand gefüllt ist. Dieser wird mithilfe von Wind- oder Solarstrom über eine Widerstandsheizung auf über 500 Grad Celsius erhitzt.
Die gespeicherte Wärme reicht aus, um täglich rund 150 Haushalte zu beheizen. Dank der thermischen Trägheit des Sands kann die Wärme über Monate gespeichert und bei Bedarf abgegeben werden.

Sandbatterie: Erfolgreiches Pilotprojekt in Finnland
Die erste kommerzielle Sandbatterie wurde 2022 in Kankaanpää in Betrieb genommen. Sie arbeitet mit einem Rechenzentrum zusammen, dessen Abwärme ebenfalls genutzt wird. Das System erreicht je nach Größe einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent.
Speckstein als weiteres Speichermedium
Ende 2024 startete Polar Night Energy ein weiteres Projekt in der Gemeinde Pornainen. Hier kommt anstelle von Sand der regionale Speckstein des Herstellers Tulikivi zum Einsatz. Rund 2.000 Tonnen dieses Materials wurden verbaut. Die neue Anlage mit einer Kapazität von 100 MWh soll als Hauptwärmequelle für das Fernwärmenetz der Gemeinde dienen.
Zukunftspläne: Stromerzeugung aus Wärme
Das Unternehmen plant, die Sandbatterie weiterzuentwickeln, um gespeicherte Wärme auch wieder in Strom umzuwandeln. Eine Pilotanlage für diese Technologie soll 2025 entstehen.
Die Sandbatterie könnte eine umweltfreundliche Lösung sein, um erneuerbare Energien zuverlässiger nutzbar zu machen und die Energiewende voranzutreiben.