Greentech LIVE Wolfgang-Rams Africa Greentech Kopie
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Ein Leben ohne Strom ist in Deutschland unvorstellbar, in subsaharischen Ländern Afrikas aber für 600 Millionen Menschen die Realität. Die 2016 gegründete Firma Africa GreenTec will mit solarbetriebenen Systemen und Produkten Abhilfe leisten und die Nutzung des umweltverschmutzenden Dieselstroms reduzieren.

Teuer und schmutzig: Meist nutzt man Dieselgeneratoren zur Stromversorgung

Das Problem, wenn es keinen Strom gibt, ist vielfältig. Man benötigt Strom, um Arbeiten zu verrichten, und ohne Strom gibt es auch keinen Zugang zu sauberem Wasser oder zuverlässigem Internetanschluss. Zudem verkommt bis zu 40 Prozent der Obst- und Gemüseernte wegen fehlender Kühlung.

Um Dörfer in mit Strom zu versorgen, wird daher oft auf Dieselgeneratoren zurückgegriffen.

„Die sind alt, die sind schmutzig und auch extrem teuer. Hier kostet eine Kilowattstunde umgerechnet auf so einer Maschine zwischen 60 Cent und zwei Euro, dass heißt, Arm sein ist relativ teuer“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Rams, Co-Founder und Chief Operating Officer von Africa GreenTec.

Africa Greentec Greentech Live Konferenz Solar Energie Afrika
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Africa GreenTecs Impact Sites stellen ganzheitliches System auf Solarbasis

Um die Schwierigkeiten anzugehen und die umweltschädliche Dieselnutzung einzuschränken, bietet Africa GreenTec sogenannte „Impact Sites.“ Das sind ganzheitliche Systemlösungen, die sich mit weiteren Produkten kombinieren lassen – alles betrieben durch Solarenergie.

Den Strom liefern zunächst Minigrids mit dem Namen „Solartainer.“ Ein solcher Container besitzt eine Größe von 40 Fuß und besteht aus 140 Modulen. Auf dem Dach befinden sich Solarpaneele und eingebaute Lithium-Ionen Batteriespeicher können auch in den Abendstunden und in der Nacht Energie liefern.

Solarbetriebene Kühlungs-Container sollen vermeiden, dass Obst und Gemüse schnell verkommt

Neben der Stromproduktion inkludieren die Impact Sites zudem Wasserfiltrations-Systeme, Solarpumpen, Internetzugang und „Cooltainer.“

„Wir sehen uns im Grunde als Plattform, wo weitere Module mit dazukommen“, erklärt Prof. Dr. Rams.

Durch die Cooltainer wird es beispielsweise möglich, die sonst verkommenden Obst- und Gemüseernten länger frisch zu halten und zu verkaufen. Vorher mussten die Händler*innen und Landwirt*innen vor Ort die Ware sonst wegschmeißen oder viel günstiger anbieten, um sie loszuwerden.

Aktiv in neun Ländern, mitunter Mali und Senegal

Ganz ungefährlich ist die Arbeit von Africa GreenTec nicht. Mittlerweile sind sie in neun Ländern aktiv, darunter das Geburtsland von Gründerin Aida Schreiber Mali. Bisher hatten sie Glück, und die Grids sind von Terroranschlägen und Unruhen verschont geblieben.

Wichtig sei aber immer, dass man sich vor Ort auskennt. Zur Not gibt es Absicherungsinstrumente wie zum Beispiel eine Bundesgarantie für Mali.

Kombination von sozialem Aspekt und Profit sei gut umsetzbar

Alles in allem zeige Africa GreenTec, dass sich der soziale Aspekt, Menschen vor Ort zu helfen mit Profit verknüpfen lässt.

Mehr zum Unterfangen des Unternehmens erzählt Prof. Dr. Wolfgang Rams im Video der Greentech.Live Konferenz.