Laut dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) soll ein neues digitales Sprühgerät dabei helfen, Fehler bei der Datenerfassung zu vermeiden und Einsätze besser zu planen. Entwickelt wurde das Gerät gemeinsam mit der Mesto Spritzenfabrik aus Freiberg am Neckar.


Bisherige Praxis: Viel Handarbeit und hohe Fehlerquote

Nach Angaben des Fraunhofer IPA erfassen Helferinnen und Helfer bei Malariaeinsätzen derzeit alle Daten noch per Hand auf Papier. Diese müssen abends in der Einsatzzentrale manuell in den Computer übertragen werden – was laut dem Institut häufig zu Übertragungsfehlern führt.


Web-App ersetzt Zettelwirtschaft

Laut dem Forscher Raphael Hägle vom Fraunhofer IPA soll das neue smarte Sprühgerät mit integrierter Web-App diese Fehler künftig vermeiden. Die Helfer können Daten direkt digital eingeben, während Sensoren den Verbrauch des Insektizids sowie die Sprühbewegungen erfassen. Dadurch lassen sich Fehlstellungen korrigieren und die Daten präziser auswerten.


GPS-Tracking und Cloud-Upload geplant

Die gesammelten Informationen werden lokal gespeichert und später in eine Cloud hochgeladen. Auch ein GPS-Modul ist eingebaut – laut Fraunhofer IPA ist diese Funktion jedoch noch nicht aktiv. Die Bewegungsdaten der Helfer sollen nicht zentral gespeichert, sondern nur zur unmittelbaren Optimierung genutzt werden.


Weitere Einsatzmöglichkeiten denkbar

Laut dem Fraunhofer IPA prüft man derzeit weitere Anwendungsfelder für das Gerät – etwa im Pflanzenschutz, bei Kammerjägern oder im Baugewerbe. Der Prototyp ist einsatzbereit, der nächste Schritt liegt nun bei der Firma Mesto, die das Gerät zur Marktreife bringen will.


Malaria-Bekämpfung stockt weltweit

Laut dem aktuellen World Malaria Report der WHO gab es 2023 rund 263 Millionen Malariafälle. Die Zahl der Todesfälle lag bei rund 597.000. Die internationale „Indoor Residual Spraying“-Kampagne (IRS) wird laut Fraunhofer IPA derzeit stark eingeschränkt – es fehlen Mittel für Insektizide und Personal. Besonders betroffen ist das Programm der USAID, dessen Förderung stark gekürzt wurde.