Der dänische Energiekonzern Dong Energy gibt seine umstrittenen Pläne zum Bau eines Steinkohlekraftwerks in Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern auf. Das habe der Aufsichtsrat am Freitag beschlossen, teilte Unternehmenssprecher Andreas Krog in Kopenhagen mit. Das Unternehmen sei nicht mehr davon überzeugt, dass das Projekt den erforderlichen Rückhalt der Landesregierung genieße. Hinzu komme, dass sich das Genehmigungsverfahren ohne Aussicht auf baldige Klärung sehr in die Länge gezogen habe.
Dong Energy sei auf eine enge Kooperation mit der örtlichen Gemeinschaft angewiesen, sagte der geschäftsführende Direktor Anders Eldrup. «Da wir den Eindruck haben, dass das Projekt bei der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern die erforderliche politische Unterstützung nicht findet, ziehen wir die entsprechenden Konsequenzen», fügte Eldrup hinzu. Das Unternehmen werde sich auf «andere geplante Investitionsprojekte konzentrieren».
Vor drei Jahren hatte Dong Energy angekündigt, bis 2012 am neuen Industriehafen Lubmin für rund zwei Milliarden Euro ein 1600-Megawatt-Kraftwerk zu errichten. Bereits im Oktober zog Dong Energy seine Pläne zum Bau eines Kohlekraftwerks in Emden zurück. [tf/gree/ddp]