Wechselrichter sind das Herzstück jeder Solaranlage. Doch neue Berichte zeigen: Geräte aus China könnten ein Cyberrisiko für Europas Energieversorgung darstellen.
Wechselrichter: Schlüsseltechnologie der Energiewende
Wechselrichter wandeln den Gleichstrom aus Solaranlagen in nutzbaren Wechselstrom um – sie sind entscheidend für die Nutzung von Solarenergie und damit ein zentrales Element von Greentech und ClimateTech.
Viele Wechselrichter stammen aus China und sind mit dem Internet verbunden. So können sie Updates empfangen oder per App überwacht werden. Genau hier sehen Sicherheitsexperten nun ein wachsendes Risiko.

US-Behörden finden verdächtige Technik
Laut einem Bericht von Reuters sollen US-Behörden in chinesischen Wechselrichtern und Batterien versteckte Kommunikationsmodule entdeckt haben – darunter sogar mobile Funkgeräte. Diese Bauteile wurden nicht in den offiziellen Produktinformationen aufgeführt. Fachleute befürchten: Sie könnten Firewalls umgehen und Fernzugriffe ermöglichen.
Europas Stromnetz in ausländischer Hand?
Laut dem Verband SolarPower Europe sind bereits über 200 Gigawatt Photovoltaik-Leistung in Europa mit chinesischen Wechselrichtern verbunden – das entspricht mehr als 200 Atomkraftwerken. Christoph Podewils vom ESMC warnt: Ein solcher Zugang zur Infrastruktur könnte problematisch sein, sollte ein politischer oder wirtschaftlicher Konflikt entstehen.
Studie zeigt mögliche Folgen eines Angriffs
Eine Studie des Beratungsunternehmens DNV kommt zu dem Schluss: Wenn nur 3 Gigawatt Wechselrichter gezielt gestört würden, könnte das spürbare Auswirkungen auf das europäische Stromnetz haben. Die meisten dieser Geräte seien online – was sie anfällig für Cyberangriffe macht.

Vorteile und Nachteile der vernetzten Solarwelt
Vorteile: Die Digitalisierung hilft, Solaranlagen effizient zu überwachen, Wartungen zu planen und den Energiefluss zu optimieren.
Nachteile: Die starke Abhängigkeit von ausländischer Hardware und Software kann ein Risiko für die Versorgungssicherheit darstellen – vor allem ohne einheitliche Sicherheitsstandards.
Fazit: Mehr Schutz für Europas ClimateTech-Infrastruktur nötig
Die Diskussion über Wechselrichter ist Teil einer größeren Debatte: Wie sicher ist unsere Energiezukunft? Gerade in einer Zeit, in der erneuerbare Energien ausgebaut werden, muss auch die IT-Sicherheit mitwachsen.
Für eine stabile Energiewende braucht es nicht nur mehr Greentech, sondern auch mehr Kontrolle über digitale Schnittstellen – am besten durch europäische Standards.
Quellen:
- chip.de/news/Verdaechtige-China-Technik-in-Solaranlagen-So-gross-ist-die-Gefahr
- golem.de/news/blackout-wie-gefaehrlich-sind-chinesische-wechselrichter