Der WWF Deutschland nutzt jetzt künstliche Intelligenz (KI), um verlorene Fischernetze, sogenannte Geisternetze, im Meer aufzuspüren.

Diese Netze sind gefährlicher Plastikmüll für Meereslebewesen. Jährlich gelangen etwa 50.000 Tonnen solcher Netze in die Ozeane. Zusammen mit Accenture und Microsoft hat der WWF die Plattform GhostNetZero.ai entwickelt.

KI analysiert automatisch hochauflösende Sonardaten des Meeresbodens

Diese KI analysiert automatisch hochauflösende Sonardaten des Meeresbodens und markiert Bereiche, in denen sich wahrscheinlich Geisternetze befinden.

Die KI von Microsoft ermöglicht es, vorhandene Sonardaten, die weltweit zur Sicherung des Schiffsverkehrs oder für Offshore-Windkraftanlagen gesammelt werden, gezielt auf Geisternetze zu untersuchen. Der WWF ruft daher Forschungsinstitute, Behörden und Unternehmen auf, ihre Sonaraufnahmen über die Plattform GhostNetZero.ai bereitzustellen.

„Geisternetze gefährden Meerestiere und Ökosysteme und machen einen erheblichen Teil des Plastikmülls im Ozean aus, aber sie sind unter der Wasseroberfläche unsichtbar und ihre Ortung ist aufwändig.

Greentech KI hilft WWF Geisternetze aufzuspüren in der Ostsee. Foto Christian Howe WWF
Greentech gegen Plastik-Müll: KI hilft WWF Geisternetze aufzuspüren in der Ostsee. Foto Christian Howe WWF

Überall auf der Welt wird der Meeresboden kartier

Die Kombination aus Sonarsuche und KI-gestützter Erkennung ermöglicht einen Quantensprung: Überall auf der Welt wird der Meeresboden kartiert, es existieren gewaltige Datenmengen. Wenn wir vorhandene Bilddaten aus vielbefischten Meereszonen gezielt prüfen können, ist das ein wirklicher Gamechanger für die Suche nach Geisternetzen.

Wir hoffen, dass sich Forschungsinstitute, Behörden und Unternehmen an der Zusammenarbeit beteiligen“, sagt Gabriele Dederer, Forschungstaucherin und Projektleiterin Geisternetze des WWF Deutschland.

Die KI hat bereits eine Trefferquote von 90 Prozent. Umweltschützer überprüfen die markierten Bereiche, da es je nach Meeresbodenbeschaffenheit schwierig sein kann, zwischen einem Netz und beispielsweise einem Kabel zu unterscheiden. Derzeit wird die KI darauf trainiert, solche Unterschiede in Sonaraufnahmen verschiedener Systeme zuverlässig zu erkennen.

Online-Plattform GhostNetZero.ai – KI stammt vom Microsoft AI for Good Lab

Die Online-Plattform GhostNetZero.ai wurde mit Unterstützung von Accenture entwickelt, die KI stammt vom Microsoft AI for Good Lab. „Die gemeinsam aufgebaute Plattform ersetzt die mühsame, händische Suche durch einen skalierten Prozess, der Daten in noch nie dagewesener Menge analysiert“, sagt Thomas Knüwer, Chief Creative Officer bei Accenture Song DACH.

„Wir freuen uns, mit dem WWF Deutschland und Accenture an diesem Projekt zu arbeiten, um gemeinsam die Plastikverschmutzung der Meere zu bekämpfen und die Ökosysteme zu schützen“, so Juan Lavista Ferres, Corporate Vice President und Chief Data Scientist des AI for Good Lab von Microsoft. „Das Microsoft AI for Good Lab hat ein KI-Modell entwickelt, mit dem GhostNetZero Sonardaten analysieren kann, um Geisternetze mit der Genauigkeit und Effizienz zu erkennen und zu entfernen, die nur mit KI möglich ist.“

Weitere Informationen findet Ihr auf den Webseiten des WWF Deutschland, von Accenture und vom Microsoft AI for Good Lab.

WWF setzt künstliche Intelligenz gegen Plastikmüll in den Ozeanen ein

Verlorene Fischernetze sind eine große Gefahr für Meerestiere. Der WWF Deutschland nutzt nun künstliche Intelligenz, um sie effizienter aufzuspüren.

Gemeinsam mit Accenture und Microsoft wurde die Plattform GhostNetZero.ai entwickelt. Sie analysiert Sonardaten und erkennt mögliche Geisternetze automatisch. Forschungsinstitute, Behörden und Unternehmen können ihre Sonardaten dort bereitstellen, um die Suche zu unterstützen.



Quellen & Links

GhostNetZero.ai