Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko ruhen die Hoffnungen jetzt auf einem neuen, beispiellosen Versuch, das Bohrloch zu stopfen. Der BP-Konzern will voraussichtlich am Mittwochmorgen (Ortszeit) beginnen, mit hohem Druck schwere Schlamm-Massen in die sprudelnde Quelle zu pumpen, um sie so zu verschließen.
BP-Chef Tony Hayward räumte der Aktion bei einer Pressekonferenz in der Krisenregion am Montag eine „60- bis 70-prozentige“ Erfolgschance ein. Man müsse allerdings „realistisch“ in Betracht ziehen, dass die Aktion in 1500 Metern Tiefe stattfinde und unter solchen Umständen noch nie versucht worden sei. Schlage sie fehl, gebe es aber noch weitere Optionen, das Bohrloch zu schließen.
Hayward betonte, sein Konzern trage die volle Verantwortung für die Ölpest und ihre Folgen. „Wir werden jeden Tropfen Öl beseitigen.“
Der von US-Präsident Barack Obama eingesetzte Chefkoordinator der Regierung im Kampf gegen die Ölpest, Admiral Thad Allen, relativierte derweil Aussagen von Innenminister Ken Salazar. Dieser hatte am Sonntag damit gedroht, BP die Führung beim Einsatz gegen das Desaster aus der Hand zu nehmen. „BP an den Rand zu drängen, würde die Frage aufwerfen: Durch wen ersetzt man sie?“, sagte Allen. Der Konzern „schöpft jedes mögliche technische Mittel aus“, die Ölpest in den Griff zu bekommen, sagte der Admiral weiter.
Seit dem Unfall der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April waren bereits mehrere Anläufe zur Bekämpfung der Ölpest gescheitert. In Louisiana sind bereits etwa 110 Kilometer verseucht, gab Gouverneur Bobby Jindal bekannt. Experten fürchten eine weitere, massive Verschmutzung von Buchten und Stränden.
[TechFieber Green/mei / Foto Deepwater Horizon Response/cc]
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