
Die Sonne spielt eine immer größere Rolle bei der Energiegewinnung, Solaranlagen sind mittlerweile auf vielen Häusern zu entdecken. Doch was sind die Unterschiede zwischen den dunkelblauen Sonnenkraftwerken, welche Funktionen haben sie und lohnt es sich auch eins zuzulegen?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten an Solaranlagen, Photovoltaik und Solarthermie. Hat man den ersten Begriff schon das ein oder andere Mal gehört und gelesen, wird es beim zweiten schon schwieriger – irgendwas mit Strom und Wasser. Daher erstmal eine Einführung, was sich hinter den beiden Begriffen Photovoltaik und Solarthermie verbirgt:
Photovoltaik-Anlagen
Photovoltaik-Anlagen dienen der Stromgewinnung. Durch die Sonneneinstrahlung auf die Solarzellen wird eine Gleichspannung induziert, welche einen Stromfluss ermöglicht. Die Energiegewinnung verläuft Co2 frei, ausschließlich in der Herstellung der PV-Anlagen und in der Beschaffung der Materialien wird Kohlendioxid freigegeben.
Die Treibhausgas-Bilanz von Photovoltaik-Anlagen ist aber trotz eines Neubaus immer noch deutlich besser als von herkömmlichen Kraftwerken. So verbraucht eine Kilowattstunde PV-Strom laut Greenpeace 50 Gramm Kohlendioxid, eine Kilowattstunde Braunkohle-Strom hingegen setzt 1.075 Gramm Kohlenstoffdioxid frei.
Ein weiterer Vorteil von PV-Kraftwerken sind die seit Jahren stetig sinkenden Preise, ganz im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, welche unter anderem auch wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer teurer werden.

Solarthermie-Anlagen
Solarthermie sieht der Photovoltaik auf den ersten Blick sehr ähnlich, allerdings sind es zwei sehr unterschiedliche Anlagen. Anders als die Photovoltaik welche Strom erzeugt, dienen Solarthermie-Anlagen der Warm-Wasser Aufbereitung. Die Panels einer Solarthermie-Anlage bestehen aus kleinen Röhren, durch welche Wasser läuft und dieses durch die Sonne erwärmen.
So ist es möglich, einen Haushalt mit Warm-Wasser zum Heizen und Duschen zu versorgen, ohne dieses durch zusätzliche Energie aufzuheizen. Aber nicht nur auf dem Einfamilienhaus existieren die Warm-Wasser-Anlagen, Solarthermie wird auch auf größeren Flächen betrieben. Die gewonnene Energie wird dann ins Fernwärmenetz eingespeist.
Solarthermie ist ein wichtiger Part, um das Wärmenetz klimafreundlicher zu gestalten, allerdings verläuft der Ausbau immer noch schleppend. Nach Zahlen von Greenpeace deckte die Solaranlage 2020 nicht einmal 5 % der gesamten erneuerbaren Wärme Deutschlands ab.

Eine eigene Solaranlage zulegen
Solaranlagen, egal ob jetzt für die Strom oder Warm-Wasser-Gewinnung, spielen eine immer wichtigere Rolle. In der Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung ist eines der Ziele, bis 2030 80 % des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu gewährleisten.
Um dahin zu kommen ist auch ein Ziel Photovoltaik und Solarthermie im Privat gebrauch zu vereinfachen und zu fördern. So soll der Gebrauch von sogenannten Balkonkraftwerken vereinfacht werden.
Künftig soll laut FAZ die Anmeldung von Balkon-Solaranlagen beim Netzbetreiber entfallen, dann wäre nur noch eine Meldung bei der Bundesnetzagentur nötig.
Momentan liegt der Preis eines eigenen Balkonkraftwerks in Baden-Württemberg, je nach Größe bei 400-1300 Euro.
Mit etwas handwerklichem Geschick gibt es die Möglichkeit die Anlagen selber einzurichten oder durch einen Service sich Hilfe auf den Balkon zu holen.