Solarthermie ist ein wichtiger Baustein der Greentech-Branche und kann viel zur klimafreundlichen Wärmeversorgung beitragen. Doch der Ausbau in Deutschland geht noch zu langsam voran.
Laut dem Forschungsinstitut Solites wurden 2024 nur drei neue große Solarthermie-Anlagen in Betrieb genommen – mit zusammen nur etwa 7 Megawatt (MW) Leistung. Das reicht nicht, um die Wärmewende und damit den Klimaschutz entscheidend voranzubringen.
Spannende Solarwärme-Projekte 2024
Installiert wurden untere anderem in Ammerbuch-Breitenholz (Baden-Württemberg) 1,4 MW mit Röhrenkollektoren, in Sondershausen (Thüringen) 4,3 MW mit Flachkollektoren und n Häusern (Baden-Württemberg) – 1,2 MW mit Röhrenkollektoren
Insgesamt laufen in Deutschland derzeit 61 Solarwärmenetze mit rund 121 MW Gesamtleistung. Für die Zukunft ist mehr geplant: Bereits im Bau oder beauftragt sind 16 weitere Anlagen, darunter diese Highlight-Projekte: ein Solar-Carport in Regensburg, das Solarwärmedorf Bracht in Hessen – sowie die aktuell größte Solarthermie-Anlage Deutschlands in Leipzig durch die Stadtwerke Leipzig
Weitere Projekte in Stralsund, Tübingen, Steyerberg und Bad Rappenau. Diese sollen bis 2026 etwa 135 MW zusätzliche Leistung bringen – eine Verdopplung gegenüber 2024.
Hindernisse für den Greentech-Ausbau
Große Projekte dauern oft viele Jahre. Grund: Komplexe Genehmigungen, fehlende Flächen und lange Planungszeiten. Laut Solites müssen jährlich 500.000 m² neue Kollektorfläche dazukommen, um das Ziel von 7 GW Solarwärme-Leistung bis 2045 zu erreichen. Das würde 2 % des Wärmebedarfs der Fernwärme decken – ein relevanter Beitrag für den Klimaschutz.
Politische Weichenstellungen wichtig
Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) läuft bisher nur bis September 2028. Wichtig für den Greentech-Markt ist auch die Umsetzung der EU-Richtlinie RED III, die sogenannte „Beschleunigungsgebiete“ für erneuerbare Energien schaffen soll.
Neue Baugesetz-Paragrafen könnten es Kommunen ermöglichen, schneller Flächen für Solarenergie freizugeben – ein Boost für den klimafreundlichen Infrastrukturausbau.
Internationale Perspektive: Solarthermie im Trend
Außerhalb Europas wächst die Nutzung von konzentrierender Solarthermie (CST). Diese Technik erreicht Temperaturen bis zu 800 °C und eignet sich für industrielle Prozesse oder Fernwärmenetze.
Ein Workshop zur Zukunft konzentrierender Solarthermie findet am 20. Mai 2025 im Kloster Banz statt – organisiert vom Projekt ProSolNetz, unterstützt von Solites.
Fazit: Solarthermie ist ein zentraler Teil der Greentech-Lösungen für den Klimaschutz. Jetzt braucht es schnellere Planung, klare politische Rahmenbedingungen und gezielte Förderung – damit grüne Wärme in Deutschland Realität wird.