Das junge Greentech Startup Unternehmen Rabot Energy will den Stromverbrauch smarter machen. Es bietet sogenannte dynamische Stromtarife an. Das bedeutet: Der Strompreis für Kund:innen ändert sich je nach aktueller Lage am Strommarkt.
Strompreis für Kund:innen ändert sich je nach aktueller Lage
Wenn viel günstiger Ökostrom – etwa aus Windkraft oder Solarenergie – ins Netz eingespeist wird, ist der Preis niedrig. Dann lohnt es sich zum Beispiel, das E-Auto zu laden oder die Wärmepumpe laufen zu lassen.
Die Technik von Rabot Energy kann mit Geräten wie Elektroautos, Wärmepumpen, Haushaltsgeräten oder Batteriespeichern kommunizieren. So lässt sich der Stromverbrauch gezielt steuern – und zwar genau dann, wenn Strom günstig und klimafreundlich verfügbar ist.

Greentech Business: Bosch Ventures steigt ein – warum das wichtig ist
Die Robert Bosch Venture Capital GmbH (Bosch Ventures) ist die Beteiligungsgesellschaft des Technologiekonzerns Bosch. Sie investiert in neue Technologien mit wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Potenzial. Die Beteiligung an Rabot Energy zeigt: Greentech-Lösungen rund um intelligente Stromnutzung werden als Schlüssel für die Energiewende gesehen.
„Rabot liefert technologische Antworten auf die zentralen Herausforderungen der Energiewende“, sagt Ingo Ramesohl, Geschäftsführer von Bosch Ventures. Der Ansatz: Verbrauch und Erzeugung von Strom besser aufeinander abstimmen – durch Technik, die im Hintergrund arbeitet, aber im Alltag hilft, CO₂ und Kosten zu sparen.
Flexibilität als Gamechanger – was Studien zeigen
Laut Studien – unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt Synergie – könnten in Deutschland bis 2035 etwa zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs flexibel gesteuert werden. Das entspricht rund 100 Terawattstunden jährlich.
Das heißt: Strom wird nicht nur produziert, sondern auch intelligent genutzt. Schon kurzfristige Änderungen im Verbrauch – für nur wenige Minuten – könnten dabei helfen, das Netz zu stabilisieren und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Das ist ein wichtiger Hebel im Bereich ClimateTech.
Kritische Einordnung: Wie viel Impact hat das wirklich?
Die Idee hinter Rabot Energy ist klug – und technisch ausgereift. Doch der Erfolg hängt an mehreren Bedingungen:
Kooperationen mit Geräteherstellern sind entscheidend. Nur wenn Wärmepumpen oder E-Autos mit der Steuerungssoftware harmonieren, lässt sich das volle Potenzial nutzen. Die Akzeptanz bei Verbraucher:innen muss wachsen. Viele Menschen sind noch skeptisch gegenüber flexiblen Stromtarifen – vor allem wegen möglicher Preisunsicherheiten. Die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland müssen flexiblen Stromverbrauch auch wirklich fördern. Bislang ist die Marktdurchdringung solcher Modelle gering.
Auch wenn Rabot Energy ein Vorreiter ist, bleibt abzuwarten, ob sich das Geschäftsmodell flächendeckend durchsetzen kann. Wichtig ist: Das Unternehmen verknüpft Technik, Marktmechanismen und Umweltbewusstsein – ein klassischer Fall für die Kategorie Greentech.
Fazit: Greentech-Innovation mit Potenzial – aber nicht ohne Hürden
Mit der Beteiligung von Bosch Ventures erhält Rabot Energy Rückenwind. Das Unternehmen steht exemplarisch für eine neue Generation von ClimateTech-Unternehmen, die nicht nur auf CO₂-Reduktion setzen, sondern auch auf wirtschaftliche Anreize.
Rabot Energy zeigt: Die Energiewende kann nicht nur von oben – durch Politik und Großinvestitionen – gestaltet werden. Sie beginnt auch im Alltag der Verbraucher:innen, mit smarten Tarifen, automatischer Steuerung und einem besseren Gefühl für den eigenen Energieverbrauch.
Weitere Infos & Quellen:
Rabot Energy Website Bosch Ventures (RBVC) Projekt Synergie – Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) solarserver.de – Originalquelle