Die jüngste EEI-Sommererhebung des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) zeigt: Deutsche Industrieunternehmen halten Energieeffizienz für unverändert wichtig und investieren wieder etwas mehr.
Doch komplizierte Förderprogramme bremsen – Bürokratie und fehlende Passgenauigkeit sind die größten Hemmnisse.
Wichtigste Ergebnisse
EEI unverändert, Investitionen leicht gestiegen
Bei 851 befragten Unternehmen blieb der Energieeffizienz-Index (EEI) insgesamt stabil; der Anteil der geplanten Investitionen legte jedoch leicht zu.
Förderprogramme greifen zu kurz
74 % bemängeln hohen bürokratischen Aufwand, 41 % fehlende Expertise und 32 % Schwierigkeiten, das Anforderungsprofil zu erfüllen.
Staatliche Förderungen seien „nicht hinreichend in Höhe, Struktur und Passgenauigkeit“, so EEP-Institutsleiter Prof. Alexander Sauer.
Beratende Institutionen entlasten
Bundesinstitutionen (67 %) und Industrie-/Handelskammern (64 %) leisten laut Studie wichtige Erstberatung und verhindern, dass Firmen „das Handtuch werfen“.
Nutzen bewilligter Förderungen
Unternehmen, die Fördermittel erhalten, realisieren Maßnahmen zu 70 % schneller und mit 52 % höherer Planungssicherheit; häufigste Maßnahmen: Prozessoptimierung (56 %).
Politische Einordnung
Sauer interpretiert die gestiegenen Investitionsanteile als mögliches Ende der „Abwartphase“ – ein erster Effekt der neuen Bundesregierung.
„Die Anträge für die Förderprogramme sind kompliziert und nicht besonders nutzerfreundlich. Viele würden wohl das Handtuch werfen, wenn sie keine Beratung erhalten würden.“
— Prof. Alexander Sauer, EEP-Institutsleiter
Hintergrund zur Studie
Studienrahmen: Halbjährliche EEI-Erhebung des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) an der Universität Stuttgart – in Kooperation mit dena, BDI, Fraunhofer IPA und TÜV Rheinland. Datenerhebung: 17. März – 9. Mai 2025.
Vorstellung der Resultate: Öffentliche Online-Präsentation am 02.07.2025 von 10:00–11:30 Uhr (Microsoft Teams).