Studie schlägt Alarm: KI braucht zu viel Energie: Laut einer aktuellen Studie des Öko-Instituts, die im Auftrag von Greenpeace erstellt wurde, kann der schnelle Ausbau von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Problem für den Klimaschutz werden.
Die Forscher warnen: Wenn sich nichts ändert, könnten KI-Systeme in wenigen Jahren mehr CO₂ ausstoßen als ganze Länder.
Warum verbraucht KI so viel Strom?
Die Programme, die hinter KI-Diensten wie Chatbots oder Bildgeneratoren stecken, laufen in riesigen Rechenzentren. Diese Zentren brauchen enorm viel Strom – nicht nur für die Datenverarbeitung, sondern auch für die Kühlung der Computer. Denn die leistungsstarken Chips erzeugen viel Wärme.
Die Studie schätzt: Der Stromverbrauch dieser KI-Rechenzentren wird bis 2030 elfmal höher sein als im Jahr 2023. Das bedeutet auch: Die Emissionen könnten von 29 Millionen auf 166 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ansteigen. Zum Vergleich: Das ist mehr als ganz Griechenland pro Jahr ausstößt.
Greentech und ClimateTech: Lösungen sind da – werden aber nicht ausreichend genutzt
Dabei gibt es bereits viele Unternehmen aus dem Bereich Greentech und ClimateTech, die helfen könnten, den Energiebedarf zu senken. Startups wie DeepMind (ein KI-Unternehmen von Google) entwickeln Technologien, die Rechenzentren effizienter machen.
Auch Cloud&Heat aus Dresden nutzt die Abwärme von Servern zum Heizen von Gebäuden – ein echtes Beispiel für klimafreundliche Innovation.
Doch solche Lösungen bleiben bisher die Ausnahme. Der Massenbetrieb großer KI-Modelle wie GPT, Midjourney oder Bildgeneratoren verbraucht deutlich mehr Energie, als durch Effizienzmaßnahmen eingespart wird.
Was bedeutet das für die Energiewende?
Deutschland und Europa haben sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Der Energieverbrauch muss sinken, die Stromversorgung soll aus erneuerbaren Quellen kommen. Doch der KI-Boom läuft diesem Ziel entgegen. Wenn immer mehr Strom in Rechenzentren fließt, fehlt er an anderer Stelle – etwa bei der Elektrifizierung von Verkehr und Heizung.
Besonders kritisch ist, dass viele Rechenzentren heute noch mit Strom aus fossilen Quellen betrieben werden, weil erneuerbare Energie nicht rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Kritik an fehlender Regulierung
Greenpeace und andere Umweltorganisationen fordern deshalb klare Regeln. Sie möchten, dass große KI-Unternehmen ihre Emissionen offenlegen und nur noch grüne Energie nutzen dürfen. Auch eine Begrenzung des Stromverbrauchs pro Anwendung wird diskutiert.
Bisher gibt es in der EU aber kaum gesetzliche Vorgaben dazu. Der European Green Deal erwähnt den Energieverbrauch der Digitalwirtschaft zwar – konkrete Maßnahmen fehlen aber oft.
Klimaschutz darf kein Kollateralschaden der KI-Revolution sein
Künstliche Intelligenz kann helfen, den Klimawandel zu bekämpfen – etwa durch bessere Wettervorhersagen, intelligente Stromnetze oder optimierte Landwirtschaft. Doch der aktuelle Hype droht zum Klimaproblem zu werden, wenn Greentech-Lösungen nicht zur Pflicht gemacht werden.
Die Politik muss jetzt handeln, damit ClimateTech-Unternehmen eine echte Chance bekommen, die Technologie in nachhaltige Bahnen zu lenken. Nur so kann der digitale Fortschritt mit dem Klimaschutz vereinbar bleiben.