Neue Wege nach der Northvolt-Pleite

Peter Carlsson, Ex-Chef und Mitgründer des schwedischen Batterieherstellers Northvolt, hat ein neues Kapitel begonnen: Nach der Insolvenz von Northvolt im März 2025 gründete er mit dem ehemaligen Northvolt-KI-Leiter Siddharth Khullar die Firma Aris Machina AB in Schweden.

Northvolt hatte sich mit 5,8 Milliarden Dollar verschuldet und musste Gläubigerschutz nach US-Recht beantragen. Die Sanierung scheiterte, mehr als die Hälfte der 5000 Beschäftigten verlor den Job.


Aris Machina: KI für die Produktion von morgen

Die neue Firma Aris Machina AB will eine KI-Plattform für industrielle Fertigung entwickeln. Damit sollen Produktionsprozesse effizienter und nachhaltiger gestaltet werden – ein Ziel, das in den Bereich Greentech und ClimateTech fällt.

Branchen, auf die sich Aris Machina laut Khullar konzentrieren will, sind:

  • Batteriezellfertigung

  • Halbleiterproduktion

  • Biopharma

  • Robotik

  • Verteidigungstechnik

Die Software soll dabei helfen, komplexe Produktionsschritte zu analysieren, Ressourcen zu sparen und CO₂-Emissionen zu reduzieren.


Von Batterien zu Bits – Warum der Wechsel?

Carlssons Schritt weg von der Batterieproduktion hin zu KI-Software zeigt einen Trend in der Greentech-Branche: Nicht nur Hardware, sondern auch smarte Softwarelösungen gelten zunehmend als Schlüssel zur Klimawende.

Gerade in energieintensiven Industrien können Optimierungsplattformen mit künstlicher Intelligenz helfen, Materialeinsatz, Ausschuss und Energieverbrauch massiv zu senken.


Kritische Einordnung: Chance oder Ablenkung?

Vorteile:

  • KI kann industrielle Prozesse effizienter und umweltfreundlicher machen.

  • ClimateTech-Software braucht weniger Ressourcen als physische Produktion.

  • Der Erfahrungsschatz aus der Batterieproduktion kann genutzt werden.

Nachteile & offene Fragen:

  • Wie konkret ist der Umweltnutzen?

  • Kann KI wirklich Skaleneffekte erzeugen oder bleibt es bei Pilotprojekten?

  • Wird Aris Machina transparent über Daten und Energieverbrauch der KI-Lösungen berichten?


ClimateTech statt Industrie 1.0 – ein sinnvoller Wandel?

Laut Analysten könnte Aris Machina Teil eines neuen Green Industrial Software Trends werden: Software-Lösungen, die Produktionsketten klimafreundlicher machen. Das passt in eine Zeit, in der Unternehmen nach Tools suchen, um ihre Scope-3-Emissionen zu reduzieren.

Trotz der Northvolt-Insolvenz könnten Carlsson und Khullar also erneut einen Nerv der Zeit treffen – wenn sie es schaffen, ihre Lösung skalierbar und greifbar zu machen.


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