Ein Team vom Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI) hat ein neues Recyclingverfahren entwickelt. Damit können Carbonfasern aus alten Verbundmaterialien zurückgewonnen werden – ohne Qualitätseinbußen. Diese Fasern werden zum Beispiel in Flugzeugen, Autos oder Wasserstofftanks verwendet.

Greentech Recycling: So funktioniert das Verfahren

Carbonfaser-Verbundstoffe sind besonders stabil und leicht, aber schwer zu recyceln. Bisher mussten sie meist geschreddert werden – das macht sie kürzer und schlechter nutzbar (Downcycling).

Das Fraunhofer-Team nutzt jetzt einen Hochleistungslaser, um die Kunststoffhülle (Matrix) gezielt zu verbrennen. Dabei bleiben die langen Carbonfasern intakt. Diese Methode funktioniert besonders gut bei Wasserstoff-Druckbehältern, bei denen die Fasern um eine Hülle gewickelt sind.

Warum das wichtig ist

  • Die recycelten Fasern sind fast so gut wie neue.

  • Das Verfahren spart Energie – nur etwa ein Fünftel im Vergleich zur Neuproduktion.

  • Es ist auch günstiger, weil es schneller ist und weniger Energie kostet.

Blick in die Zukunft: Wie es weitergeht

Das Verfahren ist Teil des Forschungsprojekts DigiTain, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Bis Ende 2025 will das Forschungsteam das Verfahren noch effizienter machen und in die Industrie bringen.

Das Verfahren ist Teil des Projekts DigiTain, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Bis Ende 2025 wird weiter daran gearbeitet, den Prozess noch energieeffizienter zu machen und die Qualität der zurückgewonnenen Fasern weiter zu verbessern.

Nächste Schritte könnten sein:

  • Die Pilotanwendung in Recyclingfirmen, die Carbonfaser-Abfälle verwerten.

  • Eine Automatisierung des Verfahrens, um es industrietauglich zu machen.

  • Kooperationen mit Herstellern von Wasserstofftanks oder Flugzeugteilen.

  • Und langfristig: ein geschlossener Materialkreislauf für Hightech-Fasern – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.