Das französische Unternehmen GravitHy sammelt 60 Millionen Euro ein, um die Stahlproduktion klimafreundlicher zu machen. Das Geld stammt von privaten Investoren wie Ecolab, Rio Tinto, Siemens Financial Services, dem Japan Hydrogen Fund, Marcegaglia sowie öffentlichen Mitteln des französischen Programms „Première Usine“.
Neue Fabrik für klimafreundliches Eisen
GravitHy möchte in Fos-sur-Mer (Südfrankreich) eine große Anlage bauen. Dort soll ab 2029 klimafreundliches Eisen hergestellt werden. Die Investitionen betragen rund 2,2 Milliarden Euro. Die Produktion wird jährlich 2 Millionen Tonnen direktreduziertes Eisen (DRI) und heißbrikettiertes Eisen (HBI) umfassen. Etwa 500 direkte Arbeitsplätze sollen entstehen.
Grüner Wasserstoff als Schlüssel
Ein wichtiger Baustein des Projekts ist ein 750-MW-Elektrolyseur, der grünen Wasserstoff produziert. Dieser Wasserstoff wird anstelle von Kohle verwendet, um Eisen umweltfreundlicher zu erzeugen. GravitHy arbeitet dazu unter anderem mit dem französischen Energieversorger EDF zusammen.
Große CO₂-Einsparung im Stahlsektor
Die Stahlindustrie ist einer der größten CO₂-Verursacher weltweit — rund 8 % der globalen Emissionen stammen aus diesem Bereich (Quelle: Die Zeit). Mit neuen Greentech-Lösungen wie bei GravitHy lassen sich Emissionen um bis zu 90 % senken.
Ziel: Europäische Vorreiterrolle im Greentech-Bereich
Laut José Noldin, CEO von GravitHy, soll das Projekt ein Vorbild für die europäische Stahlindustrie werden. Das Unternehmen möchte eine schnelle und bezahlbare Lösung für klimafreundlichen Stahl anbieten — ohne dass Hersteller selbst große Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur tätigen müssen.
Mehr zu klimafreundlichem Stahl und Greentech:
Artikel in der Süddeutschen Zeitung
Hintergrundbericht bei der New York Times
Infos zur europäischen Wasserstoffstrategie auf Europa.eu