
In den Wärmeinseln der Städte braucht es Bäume, um die Gesundheit von Umwelt und Mensch zu garantieren. TreesAI hilft bei Planung und Entscheidungen durch KI gestützte Analysen.
Stadtbäume als wichtiger Teil der städtischen Infrastruktur
Stadtbäume sind wichtiger als den meisten vielleicht bewusst ist. Sie sind Schattenspender, Sauerstofflieferanten, natürliche „Klimaanlagen,“ Lärmreduzierer und Lebensraum. Aber, ohne richtige Pflege und sinnvolles Platzieren der Bäume kann sich ihre Wirksamkeit einschränken.
Die international aufgestellte Organisation TreesAI, eine Initiative der Dark Matter Labs und Lucid Minds AI, hat sich das Problem vorgenommen. Sie will Städten dabei helfen, das Ganze fundiert anzugehen.
„Wir haben einen Baukasten von Methoden und Werkzeugen, die wir sukzessive entwickeln. Da stecken Datengesteuerte Instrumente drinnen, um fundierte Entscheidungen zu unterstützen,“ erläutert Sebastian Klemm von TreesAI und Dark Matter Labs.
Standortspezifische Analysen anhand bestehender Daten
Wie der Name der Initiative andeutet, geht es vor allem um Trees As Infrastructure – die grüne Infrastruktur von zumeist Städten und Kommunen. In anderen Ländern ist TreesAI bereits breit aufgestellt, in Deutschland dient die Baden-Württemberger Landeshauptstadt Stuttgart nun als Pilotprojekt.
Das spezifische Vorgehen ist auf die Städte individuell angepasst, denn zuallererst wird im Prozess eine Standortspezifische Bewertung durchgeführt. Dafür überlagern sie vorhandene Bestandsdaten der Stadt in Form von beispielsweise Hitzeinselkartierungen, Starkregenkartierungen sowie soziale Indikatoren wie die Standorte von Schulen oder Pflegeeinrichtungen.
Aus den Informationen werden Wirkungsketten gebildet, bei denen genau betrachtet wird, welche Stressfaktoren für die Bäume zu beachten sind. Gemeinsam mit der Stadt fügen sie Gewichtungen hinzu. Schlussendlich erhält man eine Darstellung mit farblich markierten Faktoren. Diese soll Orientierung geben, wo die Stadt ansetzen kann.

KI gestützte Software entwickelt Green Urban Scenarios
„Dann gehen wir in eine Szenarienbildung. Basierend auf der Standortbewertung geht es in eine Berechnung von Umweltleistungen, da gibt es eine von uns und Lucid Minds AI entwickelte Open Source Software,“ fährt Klemm bezüglich des Prozessablaufs fort.
Der Schritt wird Green Urban Scenarios genannt. Durch die Software bekommt TreesAI eine doppelte Bedeutung, denn es wird mit AI – Künstlicher Intelligenz – gearbeitet.

Auswirkungen von Starkregen und Pflegestufen auf Bäume in Städten
Bei der Software lassen die Dateien mit Baumdaten importieren. Danach können Mitarbeitende der Stadt eigenhändig Variablen verändern, um Auswirkungen von Starkregen oder Dürre nachzuvollziehen.
Wichtig sei zudem, dass Resultate verschiedener Pflegestufen der Bäume eingestellt werden könne.
„Worum es geht, ist, zu zeigen, welche Relevanz die Pflegeleistung hat, um auch den Mehrwert der einzusetzenden Kosten für Baumpflege darzustellen“, hebt Klemm hervor.

TreesAI setzt Augenmerk auf Erhalt grüner Infrastruktur
Neben Neubepflanzung steht folglich der Erhalt des existierenden Grüns mit im Vordergrund. Die von TreesAI’s Software gelieferten Informationen geben städtischen Entscheidern wie Planungs-, Garten und Forstämtern Datengestützte Argumentationsketten an die Hand.
Klemm sagt dazu: „Es braucht Informationsfutter, in Form von Daten, damit man wissenschaftlich belegen kann, dass diese Wertschätzung und entsprechendes Handeln vollzogen werden.“
