XXXX Der Solartechnik-Hersteller SMA Solar kann sich dank einer starken Basis im Ausland von der Krisenstimmung in der Branche absetzen. Nach einem besser als erwartet ausgefallenen ersten Halbjahr bestätigte das Unternehmen seine Zielvorstellungen für 2011.

Die Voraussetzungen seien gut für eine deutliche Belebung der weltweiten Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte, so SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pacal Urbon. Die im TecDax notierte Gesellschaft konnte die Markterwartungen klar übertreffen und stand weitaus besser da als viele andere Unternehmen der Branche. Die Aktie zog kräftig an.

Ein starker Nachfragerückgang nach Photovoltaikleistung hat aber auch bei SMA Solar seine Spuren hinterlassen – der Gewinn brach im ersten Halbjahr um die Hälfte ein. Die Gründe sind eine Verschiebung hin zu weniger margenträchtigeren Produkten, Preiszugeständnisse sowie Kosten vor allem für den Aufbau von Dependancen im Ausland. Das führte dazu, dass SMA zwar mit 3,1 Gigawatt das gleiche Volumen an Leistung verkaufte wie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging aber in der gleichen Zeit um 12 Prozent zurück auf 715 Millionen Euro. Operativ brach das Ergebnis (EBIT) um mehr als die Hälfte auf 104 Millionen Euro ein und unter dem Strich in der gleichen Größenordnung auf 73,5 Millionen Euro.

AKTIE LEGT DEUTLICH ZU

Marktbeobachter hatten jedoch noch einen viel stärkeren Rückgang erwartet und feierten die Zahlen. Händler sprachen von einer positiven Überraschung. Die Aktie legte im frühen Handel in einem unveränderten Gesamtmarkt um 13 Prozent zu.

Im Vorjahreszeitraum hatte eine Sonderkonjunktur durch die Förderbedingungen in Deutschland der Solarbranche eine riesige Nachfrage beschert. Dagegen lag der Markt im ersten Halbjahr 2011 vor allem in Europa nahezu brach, die Förderbedingungen für Solaranlagen waren in vielen Ländern unklar. Dies fiel zusammen mit einem immensen Überangebot, getrieben auch durch asiatische Hersteller. Die Folge war ein Preisverfall, der bei Modulen nach Branchenschätzungen 20 Prozent im ersten Halbjahr ausmachte und sich noch weiter fortsetzt. SMA stellt mit Wechselrichtern eine andere Komponente der Solaranlage her, der Preisverfall schlägt sich aber auch hier durch.

VERBESSERTE RAHMENBEDINGUNGEN

Nun haben sich laut SMA Solar die Rahmendaten für die Branche verbessert. In Deutschland ist eine zusätzliche Kürzung der Einspeisevergütung für Solaranlagen im Sommer ausgeblieben. Zusammen mit dem günstigen Zinsniveau und den gesunkenen Kosten für die Anlagen dürfte dies die Entscheidungen für Investitionen wieder steigen lassen. SMA Solar bestätigt vor diesem Hintergrund die Prognose für 2011. Danach soll der Umsatz zwischen 1,5 und 1,9 Milliarden Euro liegen und das Ergebnis bei 315 bis 475 Millionen Euro liegen – das entspräche einer Marge von 21 bis 25 Prozent. Aktuell sind es 14,5 Prozent.

Ein wesentlicher Anker ist bei SMA das Auslandswachstum. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen mittlerweile außerhalb von Deutschland – 56 Prozent, nach 36 Prozent im Vorjahreszeitraum. Derzeit sind Dependancen in Thailand und Japan im Aufbau. Im Vorjahr trat SMA in Indien und in Großbritannien auf und gründete Fabriken in den USA und in Kanada.