Der Zugang zu frischem Trinkwasser ist für uns so selbstverständlich, dass wir sogar unsere Toiletten damit spülen. Wenn wir Durst haben, drehen wir einfach den Wasserhahn auf und wenn Bauarbeiten die Versorgung stören, werden eilig Ersatzleitungen installiert. Engpässe kennen wir nicht.
Weltweit aber haben, laut Brot für die Welt, 2,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Anlagen. 900 Millionen haben nicht einmal Zugang zu sauberen Trinkwasser. Und selbst die Menschen, die ein Badezimmer haben, mit einem Wasserhahn und ordentliche Leitungen können sich nicht darauf verlassen, dass sie auch mit Wasser versorgt werden.
90% der Haushalte in Süd-Asien und ein Drittel der afrikanischen und lateinamerikanischen Haushalte leben ohne regelmäßige Wasserversorgung obwohl sie ans lokale Leitungsnetz angeschlossen sind. Sie haben keine Ahnung, wann die die Versorger-Firma die Pumpen öffnet. Um den kostbaren Moment nicht zu verpassen, sind es oft die Kinder, die zu Hause vor dem Wasserhahn warten müssen, statt in der Schule zu lernen.
Eine Gruppe von Studenten der Uni Berkeley hat nun eine Crowdsourcing-Plattfom entwickelt, die Abhilfe schaffen soll. Per Sprachnachricht oder SMS können sich die Arbeiter der lokalen Wasserversorger nun bei ihrem neu gegründeten Dienst Next Drop melden, bevor sie eine Pumpe aufdrehen. Next Drop sammelt die Meldungen der Arbeiter und schickt die Information auf die Handys der betroffenen Haushalte weiter, damit diese ausreichend Zeit haben, nach Hause zu gehen.
Bisher wird das System im süd-indischenn Hubli-Dharwad getestet, in dem das Wasser nur alle zwei bis fünf Tage fließt. 25.000 Familien haben sich bereits angemeldet für den Service, der 10 Rupien im Monat kostet (rund 14 Cent). Tendenz steigend.
[Link] [via] Foto: Howard Rark via Flickr/cc / Next Drop