[Atomkraft] Eon-Chef Teyssen kaum begeistert von Energiewende - nennt vor Ethikkommission Bedingungen für neues Energie-Konzept

Der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Stromkonzerns Eon Johannes Teyssen, hat der Ethikkommission Rahmenbedingungen für ein neues Energiekonzept genannt. Deutschland müsse in der Lage bleiben, seine Zusagen zum Klimaschutz einhalten zu können. „Nach unseren Zahlen ist dies unmöglich, wenn vor dem Ende dieser Dekade alle deutschen Kernkraftwerke stillgelegt werden“, sagte Teyssen am Donnerstag vor dem 17-köpfigen Gremium in Berlin, das die Bundesregierung nach dem Moratorium zur Verlängerung der Atomlaufzeiten eingesetzt hatte.

Zudem warnte der Eon-Chef davor, dass Deutschland bei einem frühen Ausstieg aus der Atomenergie zu einem Importeur von fossilem und nuklearem Strom werde. Außerdem verwies Teyssen auf die Gefahr einer Abwanderung der deutschen Industrie wegen hoher Energiekosten. „Deutschland darf seine industrielle Basis nicht gefährden oder wissentlich erodieren lassen“, sagte er. Seit dem Beginn des Moratoriums seien die Preise an den Strombörsen bereits um mehr als zehn Prozent gestiegen. Für energieintensive Unternehmen – zum Beispiel die Stahlindustrie gehört dazu – würde dies zu einem immer ernsteren Risiko.

Die Kommission soll der Regierung bei ihrer für Mitte Juni geplanten Entscheidung helfen, wie viele Atomkraftwerke in Deutschland nach der Katastrophe von Fukushima dauerhaft vom Netz gehen sollen und bis wann der letzte der 17 deutschen Meiler abgeschaltet wird.