Das Schweizer Unternehmen Climeworks hat sich eine große Summe Geld gesichert: 162 Millionen US-Dollar von Investoren. Das ist die bisher größte Investition im Bereich CO₂-Entfernung im Jahr 2025. Die Technologie des Startups könnte eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Klimakrise spielen – wenn sie hält, was sie verspricht.

Was macht Climeworks genau?

Climeworks arbeitet mit einer Technologie, die CO₂ direkt aus der Luft entfernt. Diese sogenannte Direct-Air-Capture-Technologie (DAC) gehört zu den innovativsten Entwicklungen im Bereich ClimateTech. Ziel ist es, CO₂ dauerhaft aus der Atmosphäre zu filtern und damit die Folgen des Klimawandels abzuschwächen.

Laut IPCC sind CO₂-Entfernungs-Technologien nötig, um die Klimaziele zu erreichen – vor allem, wenn Emissionen nicht komplett vermieden werden können.

Investoren setzen auf Greentech aus der Schweiz

Die neuen 162 Millionen US-Dollar stammen von der BigPoint Holding, der Partners Group sowie weiteren bisherigen Investoren. Mit dem frischen Geld will Climeworks seine Technologie weiterentwickeln, die Kosten senken und die Skalierung weltweit vorantreiben.

Damit steigt die gesamte Finanzierung von Climeworks auf über 1 Milliarde US-Dollar – ein starker Vertrauensbeweis für das Unternehmen und den wachsenden ClimateTech-Sektor.

Kritik: Technologisch spannend – aber teuer und energieintensiv

Trotz des Fortschritts ist die Direct-Air-Capture-Technologie umstritten. Kritiker warnen, dass die Methode sehr viel Energie benötigt, vor allem in der Produktion und beim Betrieb der Anlagen. Wenn dieser Strom nicht aus erneuerbaren Quellen stammt, kann das CO₂-Bilanz sogar negativ beeinflussen.

Eine Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigt, dass DAC-Lösungen keine Ausrede dafür sein dürfen, Emissionen einfach weiterlaufen zu lassen. Sie sind ergänzend, aber kein Ersatz für konsequenten Klimaschutz.

Climeworks: Teil der Lösung – oder Greenwashing-Risiko?

Climeworks setzt auf Transparenz und wissenschaftlich überprüfbare Prozesse. CO₂ wird nicht nur eingefangen, sondern in Island sogar dauerhaft im Boden gespeichert – ein Verfahren, das gemeinsam mit dem Projekt Carbfix entwickelt wurde. Doch wie schnell und wie groß sich das Modell umsetzen lässt, ist offen.

Für viele Beobachter ist klar: Wenn ClimateTech funktionieren soll, muss es nicht nur technisch sauber, sondern auch wirtschaftlich tragfähig und global skalierbar sein. Climeworks ist hier einer der ambitioniertesten Vorreiter – aber es bleibt noch ein weiter Weg.

Fazit: Hoffnungsträger mit Risiken

Climeworks steht symbolisch für die Chancen und Grenzen von greentech und ClimateTech. Die hohe Investition zeigt: Der Markt glaubt an CO₂-Entfernung aus der Luft.

Doch Kosten, Energieeinsatz und Tempo der Skalierung bleiben kritische Punkte. Nur wenn Unternehmen wie Climeworks ihre Technologie effizient, bezahlbar und global einsetzbar machen, kann daraus ein echter Beitrag zum Klimaschutz entstehen – nicht nur ein grünes Versprechen.