Mit Drohnen und Sensoren dem Hagel auf der Spur: Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) beteiligen sich an einer internationalen Wetterstudie in den USA. Ziel ist es, Gewittersysteme besser zu verstehen – und damit den Klimaschutz konkret voranzubringen.

Im Mai und Juni 2025 läuft in den US-Great Plains das Projekt ICECHIP (In-situ Collaborative Experiment for the Collection of Hail In the Plains). Wissenschaftler*innen aus Deutschland untersuchen vor Ort mit Hightech-Werkzeugen wie Drohnen, Hagelsonden und Wetterballons die Entstehung und Struktur von Hagelstürmen.

Dabei werden nicht nur Größe, sondern auch Form und Dichte der Hagelkörner erfasst – wichtige Faktoren, um Schäden durch Extremwetter besser einschätzen zu können. „Allein mit Radar lässt sich die tatsächliche Hagelgröße bislang kaum exakt bestimmen“, erklärt Prof. Michael Kunz vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT.

Superzellen mit 215 km/h Aufwinden – ein Blick ins Innere der Gewitter

Schon in der ersten Woche der Kampagne verzeichnete das Team einen Erfolg: In einer besonders intensiven Superzelle konnten Aufwinde von über 215 km/h gemessen werden – ein klarer Beleg für die gewaltige Energie solcher Systeme. Solche Daten sind entscheidend, um Frühwarnsysteme zu verbessern, Gebäude zu schützen und neue Greentech-Lösungen zur Wetteranpassung zu entwickeln.

 Warum Hagel-Forschung ein Fall für ClimateTech ist

Hintergrund: Hagel zählt in vielen Regionen – insbesondere in Süddeutschland – zu den teuersten Naturgefahren. Durch den Klimawandel treten extreme Wetterlagen häufiger auf. Studien wie ICECHIP leisten deshalb einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung präziserer ClimateTech-Anwendungen, etwa für Stadtplanung, Landwirtschaft oder Versicherungssysteme.


Quellen & Links zur Studie am KIT: imk-tro.kit.edu/13273.php