Nach der Insolvenz des schwedischen Unternehmens Hövding gibt es ein überraschendes Comeback: Der Autozulieferer iSi Automotive aus Österreich will den innovativen Airbag-Fahrradhelm völlig neu entwickeln.

Der „Hövding 4“ soll 2026 auf den Markt kommen – mit künstlicher Intelligenz (KI) und verbesserter Sicherheitstechnik.

Was ist der Hövding überhaupt?

Der Hövding ist kein typischer Fahrradhelm. Statt auf dem Kopf getragen zu werden, liegt er wie ein Kragen um den Hals. Bei einem Unfall erkennt das System die plötzliche Bewegung und bläst in Millisekunden einen Airbag auf, der den Kopf umschließt.

Dieses Prinzip wurde bereits in über 10.000 realen Unfällen getestet und hat oft besser geschützt als klassische Helme – das belegen Unfallstudien.

Technik mit Tücken – und Hoffnung

Frühere Modelle hatten allerdings Probleme: Sie lösten manchmal zu spät oder gar nicht aus. Oder sie reagierten fälschlich bei normalen Bewegungen.

Jetzt will iSi Automotive genau hier ansetzen: Mit smarter Sensorik, einer komplett neu programmierten Software und KI-gestützter Unfallerkennung soll die Sicherheit deutlich verbessert werden.

Ob das gelingt, ist noch offen – erste Prototypen sind noch nicht öffentlich getestet. Der Preis für den Hövding 4 ist ebenfalls noch unklar.

Klimakrise und Verkehrssicherheit zusammendenken

Was hat ein Hightech-Helm mit der Klimakrise zu tun? Sehr viel. Wer Fahrrad statt Auto fährt, spart CO₂. Aber Sicherheit bleibt ein zentrales Argument – gerade im Stadtverkehr. Laut Deutschem Verkehrssicherheitsrat (DVR) fühlen sich viele Menschen ohne Helm auf dem Rad unsicher. Smarte Lösungen wie der Hövding könnten helfen, Hemmschwellen zu senken – gerade in Ländern mit niedriger Helmquote.

Klimagerechtigkeit braucht sichere Mobilität für alle

Doch Hightech darf nicht nur für Wohlhabende gedacht sein. Wenn der neue Hövding-Helm zu teuer wird, bleibt er ein Nischenprodukt für technikaffine Radfahrer:innen.

Das steht im Widerspruch zu echter Klimagerechtigkeit. Denn nachhaltige Mobilität muss für alle zugänglich und sicher sein – unabhängig vom Geldbeutel.

Ein nachhaltiger Ansatz wäre es, wenn Hersteller wie iSi Automotive zusammen mit Städten, Versicherern oder Umweltorganisationen wie Germanwatch oder Greenpeace an Förderprogrammen für sichere Fahrradhelme arbeiten würden.

Klimagerechtigkeit braucht sichere Mobilität für alle

Der Hövding 4 zeigt, wie technologische Innovation zu mehr Sicherheit im Alltag beitragen kann – und damit Climate Action konkret unterstützt.

Doch es braucht mehr als nur Technik: Politischer Wille, sozial gerechte Verteilung und kluge Förderung sind entscheidend. Erst dann wird aus einem Premium-Gadget ein echter Hebel für die Verkehrswende in Zeiten der Klimakrise.

Quellen & Links:

iSi Automotive – Hersteller des Hövding 4 DVR – Verkehrssicherheit fördern Hövding – Forschung und Studien Germanwatch – Klimagerechtigkeit jetzt Greenpeace – Für sichere und nachhaltige Städte