Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat mit dem Carbon Cycle Lab (CCLab) eine Plattform geschaffen, um die Kreislaufwirtschaft durch innovative Recycling-Technologien voranzutreiben.
Im Fokus steht die Umwandlung von Kunststoffabfällen in wertvolle chemische Rohstoffe, die in die Produktion neuer Kunststoffe einfließen können. Dies könnte nicht nur zur Reduktion von Abfällen und Treibhausgasemissionen beitragen, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen verringern.
Kreislaufwirtschaft: Umwandlung von Kunststoffabfällen in wertvolle chemische Rohstoffe
Das CCLab baut auf den Erfahrungen des bioliq®-Projekts auf, das erfolgreich Technologien zur Umwandlung von biogenen Reststoffen in nachhaltige Kraftstoffe entwickelte. Eine zentrale Herausforderung im Kunststoffrecycling besteht darin, dass viele Kunststoffprodukte aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und Verunreinigungen nicht effektiv recycelt werden können.
Das CCLab arbeitet an Lösungen, um diese Materialien aufzubereiten und in den Kreislauf zurückzuführen.

Vorteile und Herausforderungen der Technologie
Die potenziellen Vorteile des Projekts sind erheblich. Indem Kunststoffabfälle effizient recycelt und als Rohstoffe für neue Produkte verwendet werden, könnten sowohl Ressourcen geschont als auch die Emissionen von Treibhausgasen verringert werden. Angesichts der steigenden Energiepreise und der Knappheit von Rohstoffen ist dies besonders relevant, um die Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen zu erhöhen.
Problemfeld Energiepreise und Knappheit von Rohstoffen
Jedoch ist die Umsetzung dieser Technologie noch mit Herausforderungen verbunden. Die Skalierung der Prozesse vom Labor- zum Industriebereich erfordert erhebliche Investitionen und technologische Anpassungen. Zudem bleibt die Frage, inwieweit die Technologie in der breiten Industrie anwendbar ist und welche ökologischen Auswirkungen die Umstellung auf großflächiges Recycling tatsächlich hat.
Forschungskooperation und Förderungen
Das CCLab arbeitet eng mit verschiedenen Instituten des KIT zusammen, darunter das Institut für Katalyseforschung und Technologie sowie das Engler-Bunte-Institut. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Industrieunternehmen, die den Technologietransfer unterstützen. Die Forschungsplattform wird durch den Bund als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.
Die ambitionierten Recyclingziele der EU, die bis 2035 die Menge an recycelten Kunststoffen in Europa erheblich steigern möchten, könnten mit den Entwicklungen des CCLab maßgeblich unterstützt werden.
Der europäische Green Deal setzt auf eine ressourceneffiziente und klimaneutrale Wirtschaft, in deren Rahmen das CCLab eine wichtige Rolle spielen könnte.
Für weitere Informationen besuchen Sie die offizielle Seite des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).