Der Bausektor ist einer der größten CO₂-Emittenten in Deutschland. Holz als nachwachsender Baustoff kann dabei helfen, herkömmliche CO₂-intensive Rohstoffe zu ersetzen. Um große Gebäude in Holzbauweise zu realisieren, sind jedoch meist sehr große Bauteilquerschnitte erforderlich.
Greentech KIT: Im Projekt HoStaBau wird Holz mit Stahl kombiniert
HoStaBau haben Forschende des KIT nun Holz mit Stahl kombiniert.
Im Projekt HoStaBau haben Forschende des KIT nun Holz mit Stahl kombiniert. So könnten die erforderlichen Querschnitte deutlich reduziert und die Werkstoffe Holz und Stahl entsprechend ihrer jeweils vorteilhaften Eigenschaften synergetisch und effizient eingesetzt werden.
Die Forschenden haben einen klebtechnischen Verbund zwischen den Materialien hergestellt und über 30 solcher hybriden Biegeträger mit einer Spannweite von 2,4 Metern experimentell untersucht. „Indem wir die Werkstoffe so kombiniert haben, konnten wir die Biegetragfähigkeit um bis zu 120 Prozent und die Biegesteifigkeit um bis zu 250 Prozent gegenüber einem reinen Holzträger steigern“, sagt Peter Haase von der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine des KIT.
Greentech Bauen: Holz keine unendlich verfügbare Ressource
Bisher gelte Holz als unendlich verfügbare Ressource. In der Realität ist die vorhandene Holzmenge jedoch begrenzt. Um künftig mehr Gebäude aus diesem Material zu realisieren, müsse der Holzverbrauch pro Gebäude reduziert werden. „Verbinden wir Holz und Stahl, sparen wir Material und können gleichzeitig die positiven Eigenschaften beider Baustoffe gezielt nutzen und die Schwächen des jeweils anderen ausgleichen“, so Haase.
Als energieintensiver Rohstoff müsse Stahl optimal genutzt werden. In Hybridbauteilen könne er dort zum Einsatz kommen, wo er am stärksten beansprucht werde. Das Projekt „Holz-Stahl-Hybridbauweisen am Beispiel biegebeanspruchter Tragelemente“ (HoStaBau) wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. (swi)
Weitere Informationen:
mdpi.com/1996-1944/17/5/1164