Keine Chance für Greenwashing: Das Green-Media-Startup Flip startet Anti-Greenwashing-Marktplatz
Die Frage, die wir nach den Recherchen unserer Redaktion oft gestellt bekommen, lautet: Was kann man denn überhaupt noch kaufen, welchen Unternehmen wirklich trauen? Darauf gute Antworten geben zu können, entspricht dem Kern unserer Mission, schließlich glauben wir daran, dass Verbraucher:innen mit ihren Kaufentscheidungen etwas zum Guten verändern können.
Es ist aber auch verdammt schwierig. Andere Online-Shops, die mit Nachhaltigkeit werben, überprüfen die Angaben der Marken nicht oder kaum. Das kam für uns nie in Frage.
Wo Flip drauf steht, darf kein Greenwashing drin sein.
Wir haben dann lange getüftelt. Unsere ursprüngliche Idee: In den Shop darf nur, was unsere Redaktion recherchiert hat und von Euch positiv gevotet wurde. Dieses Prinzip haben wir Euch Anfang vergangenen Jahres in einem eigenen Newsletter vorgestellt – und anschließend wieder verworfen. Das hatte mit Eurem Feedback zu tun. Aber auch mit der Erkenntnis, dass Journalismus und ein Marktplatz unterschiedlichen Logiken folgen.
Marktplatz startet mit nachhaltiger Mode
Ein Beispiel: Auf dem Marktplatz starten wir mit nachhaltiger Mode. Ein klarer Fokus macht hier Sinn, gerade zu Anfang. Unser journalistischer Newsletter aber soll eine Wundertüte bleiben – und die Redaktion absolut unabhängig und frei in ihrer Themenwahl. Wir wollen beides daher nicht verknüpfen. Wie andere Medienhäuser trennen auch wir klar zwischen Redaktion und Verlag.
Wir haben uns nach reiflicher Überlegung auch dagegen entschieden, Marken in Nachhaltigkeits-Kategorien wie Umwelt, Soziales etc. zu bewerten. Warum? Weil wir glauben, dass das seriös kaum möglich ist – und eine Exaktheit suggeriert, die der Wirklichkeit nicht gerecht wird.
Die Ansätze der Marken sehr unterschiedlich
Die Ansätze der Marken sind so unterschiedlich, dass ein einheitliches Bewertungs-Schema ihnen nicht gerecht würde. Deshalb konzentrieren wir uns auf Marken mit einer nachhaltigen Mission und messen sie an ihren zentralen Versprechen.
Hinten raus kommt dann zwar kein schicker Impact-Score, aber ein Ort, an dem Ihr sicher sein könnt, nicht verarscht zu werden.
Manchmal dauert es eben, bis man den richtigen Weg gefunden hat. Wir lernen, auch dank Euch, dazu. Nun aber sind wir richtig stolz auf das, was wir geschaffen haben. Vier Dinge machen unseren Marktplatz aus unserer Sicht so besonders:
🔎 100% der Marken auf dem Marktplatz sind geprüft
Jede Marke, die auf unseren Marktplatz kommt, muss sich vorher unserem Greenwashing-Check unterziehen. Dazu haben wir einen wissenschaftlich fundierten Prüfkatalog entwickelt. Entlang von zehn Kriterien können wir so systematisch die Nachhaltigkeitsversprechen der Marken überprüfen.
Verbreiten sie Lügen oder Unwahrheiten? Können sie alle Behauptungen durch Beweise belegen? Verwenden sie dubiose Labels, Zertifizierungen oder Siegel? Nur wer den Check besteht, ist “trusted by Flip” und darf auf den Marktplatz. Wofür die jeweiligen Marken stehen und wie der Greenwashing-Check ausgefallen ist, erfahrt Ihr auf der jeweiligen Markenseite. Eines ist klar: Was hier versprochen wird, wird auch gehalten.
💚 Vor allem kleine und mittelgroße Marken
Mit Flip haben wir Greenwashing bei Nike, Adidas und Zalando aufgedeckt. Wir haben aber auch festgestellt, dass es viele kleine und mittelständische Unternehmen gibt, die sich sehr bemühen, die Fashion-Welt wirklich nachhaltiger zu machen. Gerade ihnen fehlen aber oft die Mittel, um auf sich aufmerksam zu machen, viele Menschen zu erreichen und den Großen ein kleines Stück vom Kuchen abzunehmen. Deshalb sollen sie auf unserem Marktplatz im Mittelpunkt stehen. Die Idee: Lasst uns den Fast-Fashion-Konzernen das Geld wegnehmen – und es den Kleineren geben, die keinen Bullshit behaupten. Wir nennen es bei Flip manchmal auch das Robin-Hood-Prinzip ;-)
Los gehts mit den Modemarken dirts, JAN ‘N JUNE, runamics, SALZWASSER, SNEAKER RESCUE, SOULEWAY und Wote! Auf den Markenseiten könnt ihr euch genauer zu den jeweiligen Nachhaltigkeitsversprechen und den Ergebnissen der Greenwashing-Checks einlesen. Zusammen bringen diese Marken zum Start etwa 400 Produkte auf unseren Marktplatz. Wir finden: Das ist ein guter Anfang!
🛠️ Reparatur-Dienstleistungen als Teil des Konzepts
Völlig klar: Das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, was du bereits im Schrank hängen hast. Deine Lieblingsteile möglichst lange zu tragen, ist das Beste, was du tun kannst. Deshalb sind Reparatur-Dienstleistungen bei uns Teil des Konzepts. Zum Start haben wir Sneaker Rescue mit dabei, einen Reparaturservice für Sneaker. Dieses Angebot wollen wir schrittweise um weitere Reparatur-Services ergänzen.
💡 Aufklärung und Wissensvermittlung
Halbgare Behauptungen, komplizierte Begriffe und dubiose Siegel: In der Fashionbranche ist es nicht immer leicht, den Durchblick zu behalten. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, mehr Klarheit zu schaffen. Dafür haben wir die Kategorie “Wissen” auf dem Marktplatz geschaffen, die wir nach und nach mit immer mehr Inhalten füllen werden. Hier erklären wir Siegel und ihre Glaubwürdigkeit, machen Probleme nachvollziehbar und entkräftet Mythen. Damit wollen wir Euch Wissen vermitteln und sensibilisieren. Denn natürlich sollt ihr auch außerhalb unseres Marktplatzes nicht auf Greenwashing hereinfallen!
Zum Schluss noch volle Transparenz: Für uns ist es viel Arbeit, die Marken zu checken. Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass ihnen keine großen, zusätzlichen Kosten entstehen. Deshalb verdienen wir neben einer kleinen, einmaligen Gebühr zum erstmaligen Listen der Produkte (aktuell 99 Euro) ausschließlich daran, wenn die Marken auch etwas verkaufen. Wir erhalten dann 20 Prozent des Verkaufspreises – das ist ein für Marktplätze üblicher Prozentsatz – der langfristig dazu beitragen soll, die Arbeit von Flip mitzufinanzieren. Das allerdings wird nur klappen, wenn möglichst viele Menschen vom Anti-Greenwashing-Marktplatz erfahren. Wenn Euch das Konzept also überzeugt, empfehlt trusted by Flip gerne weiter: indem Ihr Euren Freund:innen davon erzählt, diese Mail weiterleitet oder etwas in den sozialen Medien postet.