Der Zulieferer Bosch kämpft weiter mit Lieferschwierigkeiten beim Hybrid-System für Mercedes-Benz und verliert mit jedem gefertigten Akku Geld. „Insgesamt ist der Aufwand für die 48-Volt-Batterie um ein Vielfaches höher als zunächst angenommen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit“, sagte Mobility-Chef Markus Heyn in der Automobilwoche.

Zudem betonte ein weiterer hochrangiger Bosch-Manager in der Branchen- und Wirtschaftszeitung: „Sollte das auf Dauer so bleiben, wäre das eine Katastrophe“.

Laut Markus Heyn ist die Batterie sehr innovativ und bisher einzigartig mit sehr viel Elektronik: „Diese Komplexität hat uns bei der Industrialisierung vor größere Herausforderungen gestellt“.

Bosch Greentech Hannover Messe HM22 Nachhaltigkeit
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Bosch wollte sich zu Stückzahlen und Verlusten nicht äußern. Mercedes-Finanzchef Harald Wilhelm hatte zuvor von fehlenden fünf Prozent Absatz und damit rund 100.000 Autos gesprochen.

Der Gewinn des Stuttgarter Premiumherstellers könnte demnach laut Schätzungen um bis zu 500 Millionen Euro geschmälert werden. Die Batterie kommt bei Mercedes im GLC und in der E-Klasse zum Einsatz, weitere Modelle sollen folgen.

Die Frage zu eventuellen Regressforderungen von Mercedes ließ Heyn offen. „Es geht auch darum, in welcher Zeitperiode welches Auto gebaut wird. Manches lässt sich auch später nachholen. Das haben wir in der Chipkrise gelernt.“

Durch eilige Aufrüstung der Produktion in Eisenach und eine zusätzliche Linie in Stuttgart-Feuerbach habe die Ausbringung zuletzt deutlich erhöht werden können. Im Moment decke man den Kundenbedarf weitgehend ab. Heyn gab sich optimistisch: „Wir glauben, dass wir die Rückstände aufholen können.“