Tatsächliche Zahl der Balkonkraftwerke wohl noch viel höher

Greentech Balkonkraftwerk: PV-Strom für die Massen -und in Eigenregieflieren
Auch der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) weist darauf hin, dass Marktteilnehmer nach der Inbetriebnahme vier Wochen Zeit haben, um sich fristgerecht im Markstammdatenregister zu melden. Der BSW wertet die Anlagenzahlen daher erst etwas später aus.
Die Daten bis Ende August hält der Verband aber für „relativ belastbar“ und sieht von Januar bis August einen Zuwachs von gut 206 000 Geräten. „Klimaschutz und Energiewende sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Der Solarboom auf deutschen Balkonen ist ein unübersehbares Zeichen dafür“.
„Klimaschutz und Energiewende in der Mitte der Gesellschaft angekommen“
Auch für die Zukunft ist er zuversichtlich. Rechtliche Vereinfachungen, technische Klarstellungen und Standardisierung dürften den Markt „weiter wachsen lassen“, sagt Körnig. Dazu sollen auch geplante Gesetzesänderungen beitragen, die es für Mieter und Wohnungsbesitzer leichter machen, solche Anlagen zu installieren. Auch der BSW hofft in diesem Nutzerkreis auf eine starke Zunahme.
Greentech Balkonkraftwerke: NRW und Bayern liegen vorne
Die meisten neuen Anlagen im Zeitraum vom 1. Juli bis 2. Oktober weist das Marktstammdatenregister mit 15 895 für Nordrhein-Westfalen aus. Dahinter folgen Bayern mit 11 075, Niedersachsen mit 10 404 und Baden-Württemberg mit 9801. Das sind – in gleicher Reihenfolge – auch die Länder mit den höchsten Gesamtbeständen.
Die kleinen und vergleichsweise billigen Balkonkraftwerke – der BSW bevorzugt den Begriff Steckersolargerät – haben auch wegen der stark gestiegenen Strompreise an Popularität gewonnen. In der Regel bestehen sie aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter.
Dieser wandelt den Solarstrom in Haushaltsstrom um, der direkt in die Steckdose eingespeist werden kann.

Solar-Anlage für alle: Stecker-Solar-Geräte boomen
Mit dem Strom können dann Haushaltsgeräte betrieben werden. Im Gegenzug wird weniger Strom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen.
Ob sich ein solches System lohnt, hängt laut Verbraucherzentrale unter anderem von Anschaffungspreis und Strompreis ab, aber auch davon, ob das Modul möglichst lange und viel Sonne bekommt.