Im Projekt ECO:DIGIT (Enabling green COmputing and DIGItal Transformation) wollen die Gesellschaft für Informatik, das Öko-Institut, die Open Source Business Alliance sowie der IT-Diensteister Adesso und Siemens eine Plattform für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Software-Anwendungen schaffen. Den digitalen Prüfstand, in dem alle Daten zusammenlaufen und aufbereitet werden, entwickelt adesso.

Greentech Green IT Gesellschaft fuer Informatik GI Digital
Greentech Green IT Gesellschaft fuer Informatik GI Digital

Nachhaltigkeit von IT im Fokus

Geht es um die Nachhaltigkeit von IT, liegt der Fokus bislang meist auf Hardware-Systemen und ihrem Energiebedarf. Software-Anwendungen stehen weniger im Fokus, da etablierte Methoden und Standards zur Bewertung ihrer Umweltauswirkungen bislang fehlen.

Machen Unternehmen diesbezüglich Angaben, lassen sich diese nur schlecht vergleichen und hinsichtlich eines möglichen Greenwashings beurteilen. Das Projekt ECO:DIGIT soll das ändern.

Die Gesellschaft für Informatik, das Öko-Institut, die Open Source Business Alliance sowie adesso und Siemens wollen eine Bewertungsplattform schaffen, die detailliert und transparent über den ökologischen Fußabdruck von Software-Anwendungen informiert.

GreenIT Refurbished Computer Schnaeppchen. Foto: Christina Wocintechchat via Unsplash
GreenIT auf dem Vormarsch: Ressourcenverbrauch bei Digital-Projekten steht mehr und mehr auf dem Prüfstand. Foto: Christina Wocintechchat via Unsplash

Green IT: Ressourcenverbrauch auf dem Prüfstand

Dabei sollen nicht nur der Ressourcenverbrauch der Anwendungen und der darunter liegenden Betriebsumgebungen berücksichtigt werden, sondern auch der Verbrauch von Rohstoffen und Einsatz von Chemikalien bei der Produktion, dem Transport und der Entsorgung der Hardware, auf denen die Anwendungen auf Endgeräten, in Rechenzentren, in der Cloud oder am Edge laufen.

Greentech Projekt gefördert von BMWK

Das Projekt geht zurück auf eine Idee von adesso und wird im Rahmen des „GreenTech Innovationswettbewerbs“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Unternehmen werden über die Plattform also zukünftig belastbare Kennzahlen zur Nachhaltigkeit ihrer Software-Anwendungen erhalten, um leichter als bisher Optimierungen vorzunehmen.

Sie können dann beispielsweise präziser evaluieren, welche Anwendungen besonders große Umweltauswirkungen haben, ob Rechenoperationen auf dem Client oder dem Server durchgeführt werden sollten oder ob eine Anwendung abwärtskompatibel sein muss, um den Austausch großer Hardware-Mengen zu vermeiden.

Zudem sind die Kennzahlen eine wertvolle Hilfe bei der Erfüllung regulatorischer Nachhaltigkeitsanforderungen und dem Erstellen von Nachhaltigkeitsreports.

Green IT Anwendungen optimieren – Umweltauswirkungen minimieren 

ECO:DIGIT wird von der Gesellschaft für Informatik geleitet. Sie wird sich gemeinsam mit dem Öko-Institut, der Open Source Business Alliance und Siemens vornehmlich um die Bewertungsmethodik und das Zusammentragen der benötigten Messwerte kümmern.

Der IT-Diensteister Adesso konzentriert sich auf die Entwicklung des digitalen Prüfstands, der alle Daten aggregiert und auswertet. Zu den Aufgaben des IT-Dienstleisters zählen dabei auch die Ausarbeitung des Architektur- und Bedienkonzepts sowie die Auswahl geeigneter Technologien.