Kretschmann kritisiert das zu hohe Tempo beim Heizungsgesetz: Wärmepumpe? Auf jeden Fall! Auch der Grüne  Winfried Kretschmann, seines Zeichens Ministerpräsident von Baden-Württemberg, will auf jeden Fall auf die vielversprechenden Greentech Geräte setzten. Drückt aber ein wenig auf die Bremse.

Aber erstmal der Reihe nach: Keine Frage, die Wärmepumpen haben viel Potenzial – es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Vorteile von Greentech mit Wärmepumpen von verschiedenen Faktoren wie Standort, Gebäudeisolierung, Klimabedingungen und anderen individuellen Bedingungen abhängen.

Greentech Baden-Württemberg: „Brauchen dringend Energiewende“

Das sieht wohl auch Kretschmann (Grüne) so, der sich heute eher zurückhaltend zum Zeitplan für das geplante Heizungsgesetz geäußert hat.

Zwar sei klar, dass man mehr Tempo bei der Energiewende brauche, «aber natürlich müssten die Planungen so möglich sein, dass sie auch zum Ende kommen, und davon werden die Verfahren abhängen», sagte er am Sonntag in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin».

«Jetzt ist so lang da rumgemacht worden, bis das Gesetz jetzt allerdings auch gut steht. Und jetzt muss man nicht in den letzten Schritten ein solches Tempo vorlegen, dass wir damit in der Abstimmung nicht Schritt halten können.»

Entwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP hatte sich am vergangenen Dienstag auf wesentliche Änderungen an dem vom Kabinett beschlossenen Entwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG), dem sogenannten Heizungsgesetz, verständigt.
Der Bundestag soll das Gesetz den Plänen zufolge möglichst noch vor der Sommerpause verabschieden.Wann der Bundesrat das Gesetz dann behandelt, ist offen – vor der Sommerpause würde das nur mit einer Fristverkürzung am 7. Juli klappen. Auf die Frage, ob er gegen die Bundesrat-Befassung zu diesem Termin sei, antwortete Kretschmann, dass es darauf ankomme, wie komplex die zur Debatte stehenden Fragen seien.

Green Buildings im Fokus

«Man kann auch schnell verhandeln. So ist es nicht», sagte er. «Aber dauernd uns unter Zeitdruck zu setzen, nur weil man selber so lange gebraucht hat, das geht natürlich nicht.»

Bislang ist die Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland noch überschaubar:

.Nur etwa 1 Mio Haushalte setzen auf diese Energieform.

Geothermie: Viel Potenzial für Erdwärme-Nutzung in NRW - so Fraunhofer Studie | Foto: Vaillant
Wärmepumpen auf dem Vormarsch: Viel Potenzial für Baden-Württemberg und auch deutschlandweit | Foto: Vaillant

Seit Ende des Jahres 2022 und der Sorge vor Gasknappheit und den hohen Preisen sind Wärmepumpen als Heizsystem jedoch deutlich beliebt. Für diesen Jahr erwartet der Bundesverband Wärmepumpe 350.000 neu installierte Geräte – ein Plus von über 50 Prozent.

Ungeachtet des Mangels an Material und Handwerkern geht die Wärmepumpenbranche auch für das kommende Jahr von einem sehr starken Wachstum aus. Rund 350.000 Geräte sollen gebaut und installiert werden, wie der Verband mitteilte.

 

Ausgehend von prognostizierten 230.000 Neugeräten in diesem Jahr wäre das ein Plus von 52 Prozent.

Greentech Lösung mit Mega-Potenzial: 50% Plus

Kaum verwunderlich liegt das Potenzial der Cleantech-Lösung Wärmepumpe ja auf Hand: Hier sind einige Pro-Argumente:
  1. Energieeffizienz: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erdwärme, um Wärme zu erzeugen. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen, die fossile Brennstoffe verbrennen, können Wärmepumpen den Energieverbrauch um bis zu 50-70% reduzieren. Sie bieten eine hohe Effizienz und wandeln jede eingesetzte Energieeinheit in mehrere Wärmeenergieeinheiten um.
  2. Umweltfreundlichkeit: Da Wärmepumpen erneuerbare Energiequellen nutzen, reduzieren sie den Bedarf an fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas, was zu einer geringeren CO2-Emission und einem geringeren ökologischen Fußabdruck führt. Sie tragen somit zur Bekämpfung des Klimawandels bei und unterstützen eine nachhaltigere Energieversorgung.
  3. Senkung der Betriebskosten: Obwohl Wärmepumpen eine höhere Anfangsinvestition erfordern können, können sie langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Vermeidung von Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen können die Betriebskosten für die Raumheizung und Warmwasserbereitung erheblich gesenkt werden.
  4. Flexibilität: Wärmepumpen können in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, sei es in Wohnhäusern, Gewerbe- oder Industriegebäuden. Sie sind vielseitig einsetzbar und können sowohl für die Raumheizung als auch für die Kühlung genutzt werden. Außerdem bieten sie die Möglichkeit der Kombination mit anderen erneuerbaren Energietechnologien wie Solar- oder Photovoltaikanlagen.
  5. Langfristige Investition: Wärmepumpen haben in der Regel eine lange Lebensdauer und erfordern nur minimale Wartung. Die Installation einer Wärmepumpe kann daher als langfristige Investition betrachtet werden, die nicht nur zu Kosteneinsparungen führt, sondern auch den Wert der Immobilie steigern kann.