Vertical Farming am Scheideweg: Das Gewächshaus-Startup Infarms beschleunigt seinen Schrumpfungskues und hat Medienberichten zufolge einen Großteil seiner Mitarbeiter in Europa entlassen müssen.

Startup unter Druck: Infam ist auf Entwicklung und Implementierung von vertikaler Landwirtschaft. Foto: Infarm / Greentech.Live

Nach Kündungswelle von 500 Leuten im Dezember beschäftigt das Unternehmen in Europa nun nur noch rund 80 Personen. Grund für den Rückzug seien die anhaltend hohen Energiepreise in Europa.

Problem hohen Energiepreise in Europa

Infarm plant, in eine Region mit niedrigeren Energiekosten umzuziehen, wie zum Beispiel den Mittleren Osten. Im Herbst 2022 hatte das Unternehmen noch weltweit 950 Mitarbeiter.

Um den Umzug zu ermöglichen, haben sich einige Bestandsinvestoren bereit erklärt, insgesamt 50 Millionen US-Dollar bereitzustellen.

Greentech Startup Infarm Vertical Farming
Greentech Startup Infarm Vertical Farming

Startup spezialisiert auf Entwicklung von vertikaler Landwirtschaft

Infarm ist ein Startup-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Implementierung von vertikaler Landwirtschaft spezialisiert hat. Ihr Ziel ist es, landwirtschaftliche Produkte wie Kräuter, Salate und andere Blattgemüsesorten direkt in städtischen Gebieten anzubauen.

Infarm verwendet modulare, platzsparende Indoor-Farming-Systeme, die in Supermärkten, Restaurants und anderen öffentlichen Räumen installiert werden können. Diese Systeme nutzen hydroponische oder aeroponische Anbaumethoden, bei denen die Pflanzen in einer nährstoffreichen Flüssigkeit oder einem Nebel aus Nährstoffen wachsen, ohne Erde zu benötigen.

ClimateTech Startup setzt auf mit Sensorik

Das Unternehmen nutzt auch innovative Technologien wie Sensoren, um die Bedingungen der Pflanzen zu überwachen und sicherzustellen, dass sie die optimalen Wachstumsbedingungen erhalten. Das ermöglicht eine präzise Kontrolle von Faktoren wie Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Nährstoffzufuhr, um eine maximale Ernte und Qualität der Produkte zu gewährleisten.

Infarm hat Partnerschaften mit Einzelhandelsunternehmen wie Edeka, Metro und Kroger geschlossen, um ihre vertikalen Farmen in deren Filialen zu integrieren. Kunden können so frische Produkte vor Ort ernten oder kaufen, wodurch der Transportaufwand und die damit verbundenen CO2-Emissionen reduziert werden.

Durch Anbau in städtischen Gebieten wird Verbrauch von Ackerland und Wasser minimiert

Das Konzept von Infarm zielt darauf ab, eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion zu ermöglichen, indem lange Transportwege und der Einsatz von Pestiziden reduziert werden. Durch den Anbau in städtischen Gebieten wird auch der Verbrauch von Ackerland und Wasser minimiert. Infarm hat seinen Hauptsitz in Berlin, Deutschland, und ist inzwischen in verschiedenen Ländern weltweit tätig