Wie quasi alle Industriezweige steht angesichts der sich täglich zuspitzenden Klimakrise auch die Software-Branche unter massivem Druck, CO2-Emissionen zu reduzieren. Schon 2030 könnten nämlich IT- und Kommunikationslösungen für 21 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich sein; derzeit sind es 5 bis 9 Prozent.

Auch der Stuttgarter IT-Konzern GFT sieht sich hier gefordert und hat sich nun ambitionierte Klimaziele gesetzt. Bis 2030 will das Softwareunternehmen die betriebsbedingten Treibhausgasemissionen (Scopes 1 und 2) um 50 Prozent reduzieren. Basis für den Vergleich ist das Jahr 2020.

Green IT GFT science based targets
Green IT GFT science based targets

Die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi) hat dieses Ziel nun überprüft und bestätigt, dass es dem aktuellen Stand der Klimawissenschaft entspricht. Das Ziel von GFT stimmt somit mit den Anforderungen des Pariser Klimaabkommens, die weltweite Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, überein.

Darüber hinaus will GFT auch die Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette entstehen (Scope 3), reduzieren: Sie sollen im gleichen Zeitraum um 60 Prozent pro Euro Wertschöpfung sinken. Auch dieses Ziel wurde von der SBTi bestätigt. GFT ist damit eines der ersten Software-Unternehmen im SDAX, das sich Klimaziele gesetzt hat, die von der SBTi validiert wurden. Bereits 2021 hatte GFT angekündigt, bis 2025 in der eigenen Betriebsführung klimaneutral werden zu wollen.

Green IT GFT Software Klimaziele

Green IT GFT Software Klimaziele

CO2-Emissionen aus der Nutzungsphase: GFT geht über SBTi-Anforderungen hinaus

Bei Softwarelösungen ist die Nutzungsphase für einen Großteil der Scope-3-Emissionen verantwortlich. Bei den von der SBTi validierten Science Based Targets bleiben diese Emissionen allerdings unberücksichtigt. Sie werden von der SBTi als „indirekte Emissionen der Nutzungsphase“ klassifiziert. Damit gelten sie als „optionale“ Emissionen und werden bei den Scope-3-Zielsetzungen von Softwareunternehmen nicht betrachtet.

GFT geht daher über die Anforderungen der SBTi hinaus: Das Unternehmen hat die CO2-Emissionen aus der Nutzung seiner Softwarelösungen in das eigene Emissionsinventar aufgenommen und auch in die interne Klimazielsetzung einbezogen. Diese Scope-3- Emissionen sollen bis 2030 ebenfalls um 60 Prozent pro Euro Wertschöpfung reduziert werden.

Unterstützt wurde GFT bei der Entwicklung seiner Klimaziele von right°. Mithilfe des eigenen XDC Modells berechnete das ClimateTech-Unternehmen für GFT unter anderem verschiedene Emissionspfade, mit denen das Unternehmen die Ziele des Pariser Klimaabkommens einhalten sowie die Emissionen bis 2030 halbieren kann.