Die Energieeffizienz von Tech-Geräten bei ihrer Nutzung ist unter Umweltaspekten längst nicht alles. Denn um nachhaltiger zu werden, sollen neue Elektrogeräte schon in der Herstellung weniger Ressourcen verbrauchen, zugleich länger halten und einfacher zu reparieren sein.
Nun hat die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) damit begonnen, sich auch unter diesem Gesichtspunkt ausgiebig mit der Energieeffizienz von Consumer- und Home-Electronics-Geräten zu beschäftigen und ein Forschungsprojekt gestartet.
Greentech: Langlebigkeit und Reparierbarkeit fördern
Erstmals untersucht die BAM damit, wie die Energie- und Ressourcenverbräuche bei der Herstellung von Kühlschränken, Smartphones, Waschmaschinen oder anderen Elektrogeräten in ein Öko-Label für Verbraucher einfließen können. Dabei möchte die BAM einen neuen rechtlichen Rahmen auf europäischer Ebene schaffen und einen Anreiz bieten, nachhaltige Elektrogeräte zu entwickeln.
Bereits in der Vergangenheit haben sich Ökodesign und EU-Energielabel als hilfreich erwiesen und zu mehr Energieeffizienz geführt. Studien der EU-Komission belegen, dass durch diese gesetzlichen Rahmen deutliche Energieeinsparungen erzielt werden – allerdings in erster Linie bei der Nutzung.
Nachhaltige Entwicklung und Reparierbarkeit pushen
„Bislang hat sich der Gesetzgeber auf die Energieeffizienz bei der Nutzung konzentriert. Aspekte wie Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit sollen nun hinzukommen“, erklärt Moritz-Caspar Schlegel, der Leiter des BAM-Projekts. „Wir wollen analysieren, wo weitere Einsparpotenziale gehoben werden können.“
Dies könnte langfristig einen neuen Trend bei Elektrogeräten innerhalb der EU setzen. Die Ergebnisse sollen auch in das bestehende EU-Energielabel mit seiner Farbskala von A bis G einfließen. Durch diese Erweiterung könnten die Informationen künftig bei Kaufentscheidungen von Verbraucher*innen berücksichtigt werden und so dazu beitragen, Energie und Ressourcen zu sparen.
Nachhaltigkeit von Elektrogeräten: Teures Produkt hält länger?
Hält ein teures Produkt länger als das preisgünstigere? Auf welche Funktionen kann man verzichten? Auch Aspekte dieser Art zählen zu den ökologischen Gesichtspunkten, die berücksichtigt werden.
Beteiligt an dem Projekt, das das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Auftrag gegeben hat, sind neben der BAM das Fraunhofer–Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), die adelphi consult GmbH, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sowie das Öko-Institut.