Smartphone-Sensoren als Erdbebenwarner

Die Computer der unterschiedlichsten Größe (vom Desktop-Rechner übers Tablet bis zum Smartphone), mit denen wir es im Alltag so zu tun haben, könnten eigentlich wesentlich mehr leisten als man ihnen abverlangt, weshalb es ja schon eine Reihe von Projekten gibt, die ungenutzte Kapazitäten sinnvoll verwenden sollen, zum Beispiel bei der Suche nach außerirdischer Intelligenz.

Nun sollen auch die Sensoren von Smartphones Höherem Dienen: Wissenschaftler des US Geological Survey wollen sie vernetzen und zur Frühwarnung bei Erdbeben einsetzen.

Bewegungssensoren könnten plötzliche Erschütterungen bemerken, und mit Hilfe von GPS-Daten, die ebenfalls erfasst werden, lässt sich praktisch in Echtzeit erfassen, was da gerade wo passiert.

Nach Einschätzung der Forscher sind die Daten von 5.000 Smartphones in einer Stadt ausreichend, um ein Erdbeben zu erkennen – allerdings ist die Vorwarnzeit mit fünf Sekunden relativ knapp. Das wäre aber immerhin noch ausreichend, um z.B. Infrastruktur zu schützen, etwa Gas-Leitungen und -Pipelines zu verschließen, oder rechtzeitig Alarm bei Rettungskräften zu geben.

Da die Beteiligten an einem solchen Crowdsourcing-Projekt ihre GPS-Daten freigeben müssten, ist das unter Datenschutzaspekten nicht unheikel – auf der anderen Seite gibt es zumindest für die Bewohner der betroffenen Regionen einen hohen Anreiz mizumachen.

+ Link: NewScientist.com | Foto: advances.sciencemag.org