Deutschlands Energiewende bekommt im Juli Rückenwind aus der Sonne: Laut vorläufigen Zahlen der Bundesnetzagentur wurden Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 1.408 Megawatt (MW) neu installiert.

Bei der Windenergie bleibt der Zuwachs hingegen schwach – besonders Offshore herrscht Stillstand.


Solar-Ausbau: Bester Monat seit Langem – aber unter Plan

Mit 1.408 MW übertraf der Juli alle Vormonate, erreichte jedoch nicht das Niveau des Vorjahres. Für das 2030-Ziel von 215 Gigawatt (GW) Photovoltaik wäre ein monatlicher Zubau von 1.630 MW nötig – der Juli blieb also rund 14 Prozent unter Plan.

  • 48.000 Balkonkraftwerke: zusammen 60 MW

  • 35.000 Dach- & Fassadenanlagen: zusammen 629 MW

  • 164 Solarparks: zusammen 589 MW

  • Sonstige (z. B. PV an Lärmschutzwänden, Parkplätzen): 8 MW


Windkraft: Minimalzuwachs an Land, Stillstand auf See

An Land kamen im Juli netto 296 MW neue Windenergie-Kapazität hinzu – weniger als im Juni, aber mehr als im Vorjahresmonat (217 MW). Um das Ziel von 115 GW Windenergie an Land bis 2030 zu erreichen, wären 759 MW pro Monat erforderlich.
Positiv: Bundesländer wie Bayern melden Rekordzahlen bei neuen Genehmigungen.
Negativ: Offshore-Wind brachte im Juli 0 MW ans Netz – hier sind im Schnitt 320 MW pro Monat nötig.


Bioenergie: Mini-Zuwachs und geplanter Rückbau

Im Juli wuchs die installierte Leistung um 5 MW. Die Bundesregierung plant in diesem Segment bis 2030 sogar einen leichten Rückbau auf 8,4 GW – das entspricht minus 12 MW pro Monat.


Fazit: Energiewende braucht Tempo – und Balance

Die Solarbranche liefert im Juli ein starkes Signal, verfehlt aber dennoch das notwendige Ausbautempo. Die Windkraft – vor allem Offshore – droht dagegen, zum Bremsklotz der Energiewende zu werden. Ohne schnellere Genehmigungen, Netzanschlüsse und Investitionen in Speicherlösungen wird das 2030-Ziel kaum erreichbar sein.

Mehr Details und Grafiken: Bundesnetzagentur – Monatsstatistik Erneuerbare Energien