Was ist der WBCSD?
Das World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) wurde 1995 gegründet und ist ein CEO-geführtes Netzwerk von über 225 globalen Konzernen, darunter Bosch, Daimler, Shell, Unilever oder Toyota . Der Sitz ist in Genf, mit Büros in Städten wie New York und Singapur.
Ziel des WBCSD ist es, Nachhaltigkeit als zentralen Wettbewerbsfaktor zu etablieren. Dazu setzt es auf Themen wie Kreislaufwirtschaft, klimafreundliche Mobilität, erneuerbare Energie, Landnutzung sowie soziale Verantwortung – und sieht nachhaltiges Wirtschaften als Business-Chance .
Ist der WBCSD seriös – oder eher Greenwashing?
✅ Argumente für Seriosität
2003 bewertete eine Studie von Weltbank und IFC den WBCSD als eines der einflussreichsten CSR-Foren weltweit . 2006 nannten ihn 54 % der befragten Experten eine Hauptstütze für nachhaltige Entwicklungspolitik . Mitgegründet hat der WBCSD u. a. das GHG Protocol, einen weltweit genutzten Standard für CO₂-Berichterstattung .
⚠️ Kritik: Nähe zur Industrie und Greenwash-Risiko
Der WBCSD wurde in den 1990er Jahren von NGOs stark kritisiert – etwa vom CorpWatch Greenwash Award 1997, da er als Teil von Lobbyarbeit großer Konzerne betrachtet wurde . Greenpeace beschrieb ihn ebenfalls als eine Plattform, die Greenwashing ermöglicht, weil viele fossile Energieunternehmen Teil des Führungsgremiums waren (). Studien von z. B. Corporate Europe Observatory zeigten, dass WBCSD oft technologische Lösungen wie „Eco-Effizienz“ favorisiert – statt strukturelle Veränderungen zu fordern .