In vielen Teilen Nordrhein-Westfalens wird mehr Grundwasser entnommen als nachgebildet – eine Studie warnt vor langfristigen Risiken für die Wasserversorgung.

Laut einer aktuellen Analyse zur Grundwassernutzung in Nordrhein-Westfalen nutzen mehr als die Hälfte der Kreise und Städte mehr Wasser, als sich durch Niederschläge und Versickerung neu bilden kann. Besonders betroffen sind Regionen mit intensiver Landwirtschaft und starker Flächenversiegelung.

Die Hälfte der Kreise und Städte nutzt mehr Wasser, als sich durch Niederschläge neu bilden könne.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) beruft sich dabei auf aktuelle Landesdaten und die Einschätzungen von Professor Nico Goldscheider, Hydrogeologe am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Das Umweltbundesamt (UBA) sieht deutschlandweit zwar noch keinen akuten Notstand – rund 95 Prozent der Grundwasserkörper gelten mengenmäßig als in gutem Zustand (Quelle: UBA). Doch gerade in Ost- und Norddeutschland sowie Teilen von NRW zeichnen sich sinkende Grundwasserstände ab – ein Trend, der sich durch die Klimakrise und längere Trockenperioden weiter verschärfen könnte.

Lösungen aus der Greentech- und ClimateTech-Branche

Die wachsende Herausforderung ruft innovative Lösungen aus dem Bereich Greentech auf den Plan:

  • KI-gestützte Wassermanagementsysteme wie von ClimateAi oder HydroLogic helfen Kommunen, Grundwasserreserven besser zu steuern.

  • Sensorik & Smart Grids für Wassernetze ermöglichen eine effizientere Bewässerung in der Landwirtschaft, z. B. durch Anbieter wie CropX oder Fracta.

  • Wasserrecycling und -wiederverwendung werden als Schlüsseltechnologien für die Industrie und urbane Versorgung immer wichtiger – etwa durch Closed-Loop-Systeme von Aqua Membranes.

Was jetzt politisch und technologisch zu tun ist

Ein nachhaltiger Umgang mit Wasser ist nicht nur eine Frage der Umwelt, sondern auch der Klimaanpassung und Versorgungssicherheit. Gerade in dicht besiedelten Bundesländern wie NRW müssen digitale Lösungen, dezentrale Speichertechnologien und ClimateTech-Innovationen gefördert werden – etwa über die Wasserstrategie des Bundes (BMUV).

Fazit: Noch ist die Grundwasserlage in Deutschland nicht dramatisch – aber sie ist ein Frühindikator für die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels. Es braucht jetzt integrierte Konzepte aus Umweltpolitik, Forschung und Green Innovation, um langfristig die Wasserversorgung zu sichern.