Das Münchner ClimateTech-Start-up Proxima Fusion hat 130 Millionen Euro von Investoren eingesammelt – laut eigenen Angaben die größte private Finanzierungsrunde Europas im Bereich Fusionsenergie. Insgesamt verfügt das junge Unternehmen nun über mehr als 185 Millionen Euro an Fördermitteln. Ziel: den Bau des weltweit ersten kommerziellen Fusionskraftwerks auf Basis eines Stellarator-Designs.
Investoren setzen auf sichere Kernfusion: Neue Technologie, neue Chancen
Laut Mitgründer Francesco Sciortino soll Kernfusion die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen reduzieren und Europa technologisch unabhängiger machen. Proxima will bereits bis 2030 ein betriebsfähiges Fusionskraftwerk realisieren. Im Vergleich zur herkömmlichen Kernenergie gilt die Technologie als deutlich sicherer: Sie erzeugt keinen radioaktiven Restmüll und es drohen keine Kettenreaktionen.
Starkes Netzwerk und wissenschaftliche Basis
Proxima Fusion entstand vor zwei Jahren aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und anderen Partnern wurde das Konzept Stellaris entwickelt – die erste kommerzielle Stellarator-Architektur.
Das Start-up nutzt Erkenntnisse aus der Anlage Wendelstein 7-X am IPP in Greifswald, wo die Praxistauglichkeit solcher Reaktoren getestet wird. Inzwischen beschäftigt Proxima rund 75 Mitarbeitende und ist in München ansässig.
Internationale Geldgeber unterstützen
Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von Cherry Ventures und Balderton Capital angeführt, mit weiteren Investoren wie UVC Partners, DeepTech & Climate Fonds (DTCF), Lightspeed und Bayern Kapital.
„Proxima Fusion kombiniert Europas wissenschaftlichen Vorsprung mit kommerziellem Ehrgeiz“, sagt Filip Dames von Cherry Ventures. Damit könne Europa im Bereich Greentech und ClimateTech weltweit eine Führungsrolle einnehmen.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/kernfusion-zieht-investoren-an-proxima-fusion-sammelt-130-millionen-euro-ein-110528425.html
- Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT)