Vier Modelle für den neuen Markt: Der chinesische Autohersteller BYD weitet seine Präsenz in Europa aus. Nach Märkten wie Deutschland, Schweden oder Frankreich ist BYD jetzt auch in Zypern gestartet. Angeboten werden dort vier neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben:

der kompakte Elektro-SUV Atto 3 (in China: Yuan Plus), die sportliche Elektrolimousine Seal, der neue E-SUV Sealion 7 (auch bekannt als Sealion 07 EV), sowie der Plug-in-Hybrid Seal U DM-i (in China: Song Plus DM-i).

Mit dieser Modellpalette will BYD verschiedene Kundengruppen ansprechen – vom umweltbewussten Stadtfahrer bis zur Familie mit Langstreckenbedarf.

Die Expansion nach Zypern zeigt, dass BYD seine Strategie gezielt auf kleinere europäische Märkte ausweitet, nicht nur auf die großen Automärkte wie Deutschland oder Frankreich. Es geht darum, flächendeckend Marktanteile zu gewinnen und die Marke BYD in Europa zu verankern – bevor die Konkurrenz nachzieht.

Wer ist BYD – und was macht das Unternehmen?

BYD steht für „Build Your Dreams“. Das Unternehmen wurde 1995 in China gegründet – zunächst als Hersteller von Akkus für Handys und Laptops. Heute ist BYD einer der größten E-Auto-Produzenten der Welt und gilt als wichtiger ClimateTech-Player.

Das Unternehmen produziert neben Autos auch Batterien, Ladesysteme, E-Busse und sogar Monorails.

Besonders ist: BYD entwickelt fast alles selbst – von der Batterie über die Fahrzeugsoftware bis zur Steuerungselektronik. Das macht das Unternehmen unabhängig von internationalen Zulieferern und gibt ihm einen Kostenvorteil gegenüber vielen europäischen Herstellern.

Im Jahr 2023 hat BYD weltweit mehr Elektroautos verkauft als Tesla – wenn man Plug-in-Hybride mitzählt.

In Europa ist BYD noch vergleichsweise neu, aber mit eigenen Vertriebsstrukturen und einem Werk in Ungarn auf dem Weg zum dauerhaften Marktteilnehmer.

BYD in Deutschland und Europa: Wie groß ist die Gefahr für die Autoindustrie?

Die deutsche Autoindustrie – mit Marken wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz – steht bereits stark unter Druck:

Die Transformation zu E-Mobilität ist teuer und komplex Die Ladeinfrastruktur in Europa ist nicht überall ausgereift Viele Softwarelösungen sind noch nicht ausgereift Gleichzeitig wächst die Konkurrenz aus China – technologisch und preislich

BYD trifft hier genau den Nerv:

Die Fahrzeuge sind preislich attraktiv Die Reichweiten überzeugen Die eigene Batterieproduktion sichert die Lieferkette Und mit dem geplanten Werk in Szeged, Ungarn will BYD lokal produzieren – also auch Jobs schaffen und Zölle vermeiden

Ein BYD-Elektroauto ist heute oft günstiger als ein vergleichbares Modell von VW oder Renault – bei ähnlicher oder besserer technischer Ausstattung.

Muss sich die deutsche Autoindustrie warm anziehen? Kurz gesagt: Ja.

BYD kommt mit enormem Tempo und einer klaren ClimateTech-Vision. Die deutschen Hersteller müssen nun:

schneller in der Entwicklung werden, bessere Software liefern, und die Kosten für E-Autos senken, ohne an Qualität zu verlieren.

Die Politik muss zugleich klären, wie man mit chinesischen Subventionen umgeht. Die EU-Kommission prüft bereits, ob BYD und andere Anbieter durch staatliche Förderung Wettbewerbsverzerrungen verursachen.

Fazit: BYD verändert die Spielregeln – Europa muss reagieren

BYD ist kein kurzfristiger Gast auf dem europäischen Markt – das Unternehmen bringt alles mit, um dauerhaft mitzuspielen: Technologie, Kapital, Produktion und Strategie.

Für den ClimateTech-Sektor ist das zunächst eine gute Nachricht: Mehr E-Autos, mehr Wettbewerb, schnellere Innovation.

Aber: Wenn Europas Hersteller den Anschluss verlieren, könnten Arbeitsplätze, Industriekompetenz und technologische Souveränität auf dem Spiel stehen.

➡️ Deutschland und Europa müssen in greentech investieren, aber auch in faire Marktbedingungen. Sonst fahren andere davon.

Relevante Links & Quellen


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