Greentech Foodtech Green Startup Meatable
Greentech Foodtech Green Startup Meatable

Nach den Vereinigten Staaten und Singapur sind die Niederländer jetzt das erste europäische Land welches den Verkauf und Verzehr von im Labor gezüchtetem Fleisch zulässt.

Konkret geht es um Fleisch- und Meeresfrüchteprodukte, die unter bestimmten Bedingungen aus tierischen Zellen gezüchtet wurden. Der Gesetzgeber hat dabei einen Verhaltenskodex in Zusammenarbeit mit den Green Startups Meatable aus Delft in Holland und Mosa Meat sowie dem Branchenvertreter HollandBIO erarbeitet. Die Regierung hat bereits 60 Millionen Euro bereitgestellt, um ein „Ökosystem für Zellulose-Landwirtschaft“ aufzubauen.

Greentech meets Lebensmittel: In-vitro-Fleisch 

Unter Laborfleisch, auch bekannt als kultiviertes Fleisch, In-vitro-Fleisch oder Zellkulturfleisch, versteht man Fleisch, das nicht aus einem lebenden Tier stammt, sondern im Labor hergestellt wird.

Dabei werden tierische Zellen entnommen und in einer Nährlösung kultiviert, um Fleischgewebe zu erzeugen. Das Ziel besteht darin, eine nachhaltigere und ethischere Alternative zur konventionellen Fleischproduktion anzubieten.

Greentech Foodtech Green Startup Meatable
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Greentech Foodtech: Laborfleisch-Kontroverse sehr vielschichtig

Die Kontroverse um Laborfleisch ist vielschichtig und berührt verschiedene Aspekte. Hier sind einige der Hauptgründe, warum es umstritten ist:

  1. Tierwohl: Befürworter von Laborfleisch argumentieren, dass die herkömmliche Fleischproduktion mit Tierhaltung und Schlachtung verbunden ist, die oft mit Tierleid und ethischen Bedenken einhergehen. Laborfleisch könnte diese Probleme reduzieren oder beseitigen, da keine Tiere getötet werden müssten. Gegner argumentieren hingegen, dass die Tierzellenentnahme und die langfristigen Auswirkungen der Technologie auf das Tierwohl noch nicht ausreichend erforscht sind.

  2. Nachhaltigkeit: Die konventionelle Fleischproduktion ist mit Umweltproblemen wie Treibhausgasemissionen, Landnutzung, Wasserverbrauch und Verwendung von Futtermitteln verbunden. Befürworter von Laborfleisch behaupten, dass es im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch wesentlich ressourcenschonender ist und die Umweltauswirkungen erheblich reduzieren könnte. Kritiker weisen darauf hin, dass die Umweltauswirkungen von Laborfleisch noch nicht umfassend bewertet wurden und dass andere nachhaltige Alternativen zur Tierhaltung existieren, wie beispielsweise pflanzliche Fleischersatzprodukte.

  3. Technologische Herausforderungen: Die Herstellung von Laborfleisch ist derzeit noch sehr teuer und technisch komplex. Es gibt noch viele Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um die Produktion effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Gegner argumentieren, dass die Technologie möglicherweise nicht in der Lage ist, die weltweite Nachfrage nach Fleisch zu decken und dass andere Lösungen, wie pflanzliche Ernährung, möglicherweise effektiver sind.

  4. Akzeptanz und Geschmack: Ein weiterer Aspekt der Kontroverse betrifft die Akzeptanz und den Geschmack von Laborfleisch bei Verbrauchern. Einige Menschen könnten Vorbehalte haben, Fleisch zu konsumieren, das im Labor hergestellt wurde. Es ist auch noch unklar, ob Laborfleisch geschmacklich mit herkömmlichem Fleisch mithalten kann und ob Verbraucher bereit sind, es regelmäßig zu kaufen.

Quellen:

NYTimes, Wikipedia, TheNextWebMeatable, Mosa Meat