Datenhungriger Suchmachinen-Primus Google setzt mehr und mehr auf erneuerbaren Energien – und bittet den deutschen Energieversorger Leag aus Cottbus um Lieferung von grünem Strom.
Bei seinen geplanten Projekten zur Umstellung auf die Produktion und Speicherung von Erneuerbaren Energien und weg von der Braunkohle erhält der Energiekonzern Leag bereits Anfragen aus dem Ausland. Leag-Vorstand Thorsten Kramer berichtete heute gegenüber der dpa, dass Google eine Anfrage zur Lieferung von grüner Energie gestellt habe.
«Wir haben noch gar nichts gebaut, wir planen und die ersten Anfragen sind da», zeigte er sich begeistert. Google gehe es dabei um eine Grundlast an grünem Strom. Das setze voraus, dass die Leag in Zeiten, wo Wind nicht weht und Sonne nicht scheint, in der Lage sein müsse, grünen Strom zur Verfügung zu stellen. Das werde nur mit Speicherung und Innovationskraftwerken funktionieren, führte Kramer aus.
Vorausgegangen waren ihm zufolge Gespräche in den USA über Batterietechnologie. Das Unternehmen kooperiert demnach auch mit einem US- Batteriehersteller mit Redox-Flow-Batterie-Technologie.
Energieverbrauch von Google unbekannt
Es ist schwierig, den genauen Stromverbrauch von Google in Europa pro Jahr anzugeben, da solche Informationen normalerweise vertraulich sind und von Jahr zu Jahr variieren können. Google ist jedoch ein bekannter Verfechter erneuerbarer Energien und hat sich das Ziel gesetzt, seinen Betrieb zu 100% mit erneuerbaren Energien zu versorgen.
Google investiert auch schon seit einigen Jahren in erneuerbare Energien, darunter den Kauf von Wind- und Solaranlagen sowie langfristige Verträge zur Beschaffung von erneuerbarem Strom.
Das Unternehmen hat mehrere Rechenzentren in Europa, die großen Energiebedarf haben, aber gleichzeitig bemüht es sich, seine Energieeffizienz zu verbessern und den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Google betreit mehrere Rechenzentren in Europa,
Im Jahr 2019 gab Google bekannt, dass es im Jahr 2018 seinen gesamten Strombedarf weltweit mit erneuerbaren Energien gedeckt hat, einschließlich der Rechenzentren in Europa. Es ist anzumerken, dass sich diese Zahlen und Bemühungen im Laufe der Zeit weiterentwickeln können, da Google seine Nachhaltigkeitsziele kontinuierlich überprüft und aktualisiert.

Schwarze Pumpe den Stromspeicher «Big Battery».
Die Leag betreibt am Kraftwerksstandort Schwarze Pumpe den Stromspeicher «Big Battery». Das Batteriespeichersystem kann unter anderem bis zu 50 Megawatt eine regelbare Leistung zum Ausgleich kurzfristiger Schwankungen in der Stromversorgung zur Verfügung stellen. Je nach Situation im Stromnetz oder an den Strommärkten können die Batterien be- oder entladen werden.
In eine weitere «Big Battery in der Oberlausitz am Standort Boxberg wird investiert. Der Speicher soll 2024 in Betrieb gehen. Weitere Speicherkapazitäten von bis zu 1100 Megawattstunden sind dort geplant. Nach Leag-Angaben kommen neben Lithium-Ionen-Batterien auch andere elektrische Speichertechnologien wie Redox-Flow-Batterien in Betracht. Die Leag will so von einzelnen Batteriespeichern zum Giga-Speicher übergehen.

Google Grüner Strom und elektrische Speichertechnologien
Zudem sollen bis 2030 auf den Bergbaufolgeflächen mit PV- und Windanlagen mit sieben Gigawatt rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden. Bis 2040 soll das Volumen auf knapp 14 Gigawatt anwachsen.
Der PV-Park Bohrau nahe Jänschwalde soll 2024 mit 400 Megawatt in Betrieb gehen. PV-Parks in Boxberg und auf der Deponie Jänschwalde sollen ebenfalls 2024 starten. Der erste Giga-PV-Park soll 2026 ans Netz gehen.