CO2 aus Zementproduktion soll für prickelnde Getränke sorgen
Brauereiabfälle enthalten kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial / Foto Yesmore content via Unsplas

Die beim Bierbrauen entstehenden Abfallprodukte können für die Herstellung von Energiespeichern genutzt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Chemiker der Universität Jena zusammen mit Kollegen aus Spanien. Aus den als Biertreber bezeichneten Rückständen des Braumalzes eines Jenaer Brauereigasthofs gewannen die Forscher zum einen Kohlenstoff, der als Elektrode in Batterien genutzt werden kann, zum anderen Aktivkohle als Elektrodenmaterial für Superkondensatoren.

1,5 Milliarden Tonnen  Brauereiabfälle

«Wir erforschen bereits seit einigen Jahren, wie gut sich verschiedene biologische Rohstoffe für die Gewinnung kohlenstoffhaltiger Materialien, die wir bei der Herstellung von Energiespeichern benötigen, eignen», sagte Chemieprofessor Andrea Balducci von der Universität Jena am Montag.

Brauereiabfälle enthielten nicht nur das notwendige kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterial, sagte Balducci. Biertreber falle zudem in großen Mengen an – 2019 allein in Deutschland rund 1,5 Milliarden Tonnen. Außerdem sei der Rohstoff leicht verfügbar, weil Brauereien gut in der Fläche verteilt seien.

Greentech Lösungen: Superkondensatoren aus Kokosnussschalen

Bisher werde Aktivkohle für Superkondensatoren vor allem aus Kokosnussschalen gewonnen, sagte der Chemiker. In Zukunft könnten Brauereiabfälle seiner Einschätzung nach eine interessante Option werden, «wenn bestimmte Faktoren weiter optimiert werden können, etwa die Kosten oder die chemische Zusammensetzung des Rohstoffs».

Die Forscher wollen jetzt in weiteren Projekten die Vorteile und Grenzen dieses reichlich vorhandenen Materials besser verstehen, damit es in Zukunft möglicherweise stärker bei der Produktion nachhaltiger Energiespeicher einbezogen werden kann.