Die Nutzung erneuerbarer Energien nimmt zu, aber im Herbst und Winter kann es schnell schwieriger werden, auf diese zuzugreifen. Gibt es nicht genügend Speicher, kann es sein, dass konventionelle Kraftwerke als Ausweg genutzt werden müssen.
Um hier auszuhelfen, springt das bayerische Unternehmen CMBlu ein. Ihr nachhaltiger – bzw. organischer – Großspeicher soll das Angebot aus erneuerbaren Quellen stärken.
Zur Nutzung von Solar und Wind: Organic Solid-Flow Batterien sollen Alternativen fördern
Energiespeicher sind mit Hinblick auf die Energiewende und den Klimawandel wichtig. Nur sind die hierfür benötigten Batterien selbst nicht wirklich umweltfreundlich.
An dieser Stelle kommt CMBlu ins Spiel. Was als Forschungsprojekt im Jahr 2011 begann ist heutzutage ein deutscher Batteriehersteller mit Sitz im Rhein-Main-Gebiet. Mit ihren „Organic Solid-Flow-Batterien“ wollen sie für umweltfreundliche, leistungsstarke Großspeicher sorgen, um die Nutzung von Solar- und Windstrom zu stärken.

Organische Kohlenstoffverbindungen anstatt seltener Ressourcen
Die Organic Solid-Flow Batterien sind eine Kombination aus Flow- und Solid-State Technologie und bringen einige Vorteile mit sich.
Den Kern der Batterie und die Energiewandler bilden sogenannte Stacks. Die Batteriestacks bestehen aus einer in Reihe angeordneter Halbzellen aus Elektroden, Membranen und Stromabnehmer. In den Zellen der Stacks findet die zur Speicherung nötige Redox-Reaktion statt.
Organischer Speicher: Recyclebar, skalierbar und modular
Inwiefern allerdings sind die Speicher denn nun nachhaltig?
Die elektrische Energie wird in flüssigen Elektrolyten in externen Tanks gespeichert und durch die Batteriestacks gepumpt. Das Ganze beruht dabei auf organischen Kohlenstoffverbindungen, die unbegrenzt verfügbar sind. Es sind also keine seltenen Rohstoffe enthalten. Daher sind die Materialien laut CMBlu fast vollständig recyclebar.
Zudem sind die organischen Elektrolyten nicht brennbar oder explosiv.
Außerdem positiv ist, dass durch die Trennung des Elektrolyten und Energiewandlers erstens Leistung und Kapazität unabhängig voneinander skalierbar sind, und zweitens ein Austausch einzelner Komponenten ermöglicht wird. Ist die maximale Lebensdauer eines Elektrolyten erreicht, muss demnach nicht die gesamte Batterie, sondern nur der Elektrolyt selbst ausgetauscht werden.
Kooperationen für Klimaneutralität: Burgenland will energieautark werden
CMBlu sieht für die Batterien, die übrigens scheinbar eine Speicherung im Gigawattstundenbereich leisten können, Anwendungsgebiete bei lokalen Quartieren, Industrieunternehmen oder ganzen Regionen. Für einzelne Häuser oder E-Autos sei der Speicher aufgrund der Größe eher unpraktisch.
Trotzdem sind die Energiespeicher bereits in Erprobung. Beispielsweise will das österreichische Burgenland mithilfe der CMBlu-Batterien bis 2030 energieautark werden.
Auch mit Uniper kündigte CMBlu eine Zusammenarbeit an. Die Speichertechnologie soll erstmalig in Deutschland am Uniper-Kraftwerk Staudinger installiert werden. Langfristig ist eine Integration in die Infrastruktur vor Ort in Aussicht.
Zwar müssen sich die Batterien folglich noch bewähren, aber könnten durchaus dazu beitragen, den Umstieg auf erneuerbare Energien fortwährend zu fördern.