
Achtung, jetzt wird wieder „gesödert“: Der ebenso umtriebige wie mediengeile bayerische Ministerpräsident Markus Söder will mehr Energie aus Griechenland für den Freistaat nutzen.
„Wenn wir Europas Energieversorgung neu aufstellen, dürfen wir nicht nur an die Nordsee denken, wir müssen auch die Potenziale im Mittelmeer sehen“, sagte der CSU-Chef heute bei einem Besuch mit seiner Fraktion in Athen.
Der Weg zum Beispiel von Flüssiggas über Länder wie Italien oder Griechenland sei nach Bayern kürzer als vom Norden her.
„Greece Energy“ als Green Energy für Bayern
Auch Sonnenenergie aus heißen Länder müsste man mehr nutzen. Eine Arbeitsgruppe solle diese Projekte nun vorantreiben. Griechenland baut im Hafen von Alexandroupolis zum Beispiel ein Flüssiggas-Terminal.
Er habe mit dem griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis ein „langes und sehr freundschaftliches Gespräch“ geführt, sagte Söder. Neben Mitsotakis will die CSU-Fraktion auch Staatspräsidentin Katherina Sakellaropoulou und Parlamentspräsident Konstantinos Tasoulas treffen.
Geplant ist bei der viertägigen Reise auch ein Besuch des Flüchtlingslagers in Attica.
Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine versucht Deutschland, sich von russischen Energiequellen zu lösen.
Hintergrund: Erdgas im Mittelmeer
Das Potenzial für Erdgas aus dem Mittelmeer ist gross – jedoch ist die Nutzung ist schwierig. Denn hier schwelen militärischen Konfrontation: Die Suche nach Erdgas hat die Türkei und Griechenland an den Rand einer militärischen Konfrontation gebracht.
Und dann ist umstritten ob die Förderung wirtschaftlich rentabel wäre? Der Professor Gerhard Bohrmann vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen sieht in der NZZ grundsätzlich ein grosses Potenzial in den strittigen Gebieten vor der türkischen Südküste und verweist auf die Funde vor der Mündung des Nils.