Was hat man früher über Manta-Fahrer gelacht, die ach so lässig, aber sinnlos ihren Ellenboden aus dem heruntergelassenen Opel-Fenster ragen ließen, während sie an der örtlichen Eisdiele vorbeifuhren. Heute könnte einen solcherlei Gehabe als Solarpionier outen. Dann nämlich, wenn am Oberarm „Apollo“ glitzert, ein Solararmband, das man im bestmöglichen Winkel in die Sonne hält. Das Ding sieht aus, als habe man ein iPod oder Vesperbrett am Ärmel, und glitzert solarzellenschwarz.
Der Amerikaner Zimmer Barnes hat „Apollo“ ersonnen, um damit seine Handybatterie zu laden. Sieben Stunden Sonnenschein braucht er dafür. Er verspricht, seine Solarmanschette verdopple die Kapazität von Mobiltelefon- und Tablet-Akkus.
Ein Unfall hat Zimmer auf die Idee gebracht. Der Außenspiegel eines Autos hatte ihm den Arm gebrochen. Eine Kunststoffschiene sollte die Heilung des Bruchs fördern. Der New Yorker witzelte mit Freunden, wie man die Schiene übers Medizinische hinaus sinnvoll nutzen kann. Mit LEDs bestücken und wie eine Diskokugel blinken? Dann lieber Solarzellen draufkleben. Bei einem Treffen von Comic-Freunden erregte er mit seiner Suntech-Manschette für Aufsehen und versucht seither, „Apollo“ zu verkaufen. Bei Kickstarter hat er dafür bislang 2233 Dollar eingesammelt, 3200 peilt er an. Für 128 beziehungsweise 168 Dollar will er das Ding an den Mann bringen.
Zimmer selbst nutzt „Apollo“, wenn er durch die Straßen von Brooklyn streift. Für die „New York Initiative“ säubert er Parks, hilft Obdachlosen und beseitigt Graffiti. Bislang ging ihm bei seinem Ehrenamt oft der Saft aus. Das ist vorbei.
Solarzellen auf die Armschiene zu kleben ist also allemal sinnvoller für die Gesellschaft, als Autogramme von Freunden darauf zu sammeln, was bei Gipsschienen ja so beliebt ist.