Das hat Michelangelo nicht verdient. „Die Schöpfung Adams“ auf eine Banane tätowiert. Ja geht´s noch? So etwas kann nur einem Ami einfallen, einem Kulturbanausen.
Doch Phil Hansen ist eher Spaßvogel denn Banause. Wie Bolle freut er sich über seine Idee, Kunst kompostierbar zu machen. Weil er Multi-Media-Künstler ist, zeigt er uns in einem Video, wie er Michelangelos Meisterwerk auf die Chiquita gezaubert hat. Auf dass wir es nachmachen.
Zunächst braucht man, welch Binse, eine Banane. Als Anfänger mehrere zu kaufen, ist kein Fehler. Als Werkzeug genügt ein Reißnagel. Los geht´s: Mit der Nadel traktiert man die Frucht hunderte Mal. Das so auf die Pelle gepiekste Punktmuster ähnelt, so man geschickt genug ist, dem Bild, das man malen wollte. Der Rest ist Geduld. Die Banane rottet, wird schwarz – und der Zahn der Zeit nagt am Bild, Stunde um Stunde, Tag um Tag. Damit seine Kunst nicht nur verrottet sondern auch unters Volk kommt, hat Hansen eine Art Banana-Webcam installiert.
Weil nicht jeder Obstfans Könner im Freihandzeichnen ist, hat Hansen außerdem ein Buch voller Malvorlagen geschrieben. Die kann man ausschneiden, mit Tesa auf die Banane kleben, den Reißnagel nehmen, naja, Sie wissen schon, was kommt. Unter den Vorlangen findet übrigens und leider man auch Michelangelos David. Ja, liebe Freunde der italienischen Hochkultur, ihr müsst tapfer sein.
Ein Tipp: Es soll helfen, die Banane vor der privaten Kunstaktion ins Kühlfach zu legen. Braun wird sie dann auch, sie soll aber noch für eine Weile essbar sein. Ob andere Früchte ebenso für die Kompostkunst geeignet sind, verrät Hansen nicht. Der Experimentierfreude sind also keine Grenzen gesetzt. Birnen wären eine Idee, oder Nektarinen vielleicht?