Die Ölkatastrophe vor der nordchinesischen Küste verschlimmert sich. Wie die Ölgesellschaft ConocoPhillips China einräumte, tritt aus einem neuen Leck am Meeresboden in der Bohai-Bucht weiteres Öl aus. Das Ausmaß der Verschmutzung ist auch viel größer als zunächst berichtet. Nicht 1.500 Barrel Öl seien ausgetreten, sondern vielmehr 2.500 Barrel, gab das Unternehmen nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag zu.
Im Juni war Öl aus zwei Lecks in der Bucht am Gelben Meer ausgelaufen. Doch wurde das wahre Ausmaß der Katastrophe zu Beginn vertuscht, was große Empörung auslöste. Die chinesischen Behörden übten scharfe Kritik an der Ölgesellschaft ConocoPhillips China. Das Unternehmen gehört zu 51 Prozent dem staatlichen Ölkonzern China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) und zu 49 Prozent dem in Houston in Texas ansässigen Ölriesen ConocoPhillips.
Die Ölgesellschaft hatte bislang bestritten, das es neue Lecks an ihren Bohrplattformen gebe. Den Verdacht hatten zuvor Ermittler der staatlichen chinesischen Ozeanverwaltung (SOA) geäußert, die neues Öl an der Wasseroberfläche entdeckt hatten.