[Atomkraft] AKW-Stopp? Verlust von Neckarwestheim I ist verschmerzbar - sagt EnBW-Chef

Der Energiekonzern EnBW hat nach eigenen Angaben nur geringe Einbußen durch die Abschaltung des Atomkraftwerks Neckarwestheim I. „Der Block war ohnehin nur ganz knapp wirtschaftlich“, sagte EnBW-Vorstandschef Hans-Peter Villis der „Welt am Sonntag“. Deshalb werde die geplante endgültige Stilllegung auch keine großen Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben. Das Land Baden-Württemberg hatte erst vor kurzem einen Anteil von 45 Prozent an EnBW gekauft. Kritiker fürchten nun, dass der beschleunigte Atom-Ausstieg nach dem Unglück in Japan den Wert dieses Aktienpakets deutlich sinken lassen könnte.

Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) habe mit dem Kauf der EnBW-Anteile „ein gutes Geschäft gemacht“, versicherte der EnBW-Chef. „Das gilt auch dann, wenn es zur Stilllegung von Neckarwestheim I kommt.“ Welche Auswirkungen es hätte, wenn auch der durch das dreimonatige Atom-Moratorium derzeit vom Netz genommene Meiler Philippsburg I dauerhaft abgeschaltet bliebe, wollte Villis nicht bewerten. „Über Philippsburg I will ich nicht spekulieren“, sagte er.

Entscheidend sei vielmehr, dass EnBW in den kommenden Jahren rund drei Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren werde. „Die EnBW ist schon in den vergangenen Jahren sehr viel unabhängiger von der Kernenergie geworden.“

Foto: Atomkraftwerk Neckarwestheim/wikimedia/cc/thomas_springer